Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Tetragonometrie, Polygonometrie und Polyedrometrie. 43 431 erkennend eine ailgemeine Methode zur Berechnung beliebiger Polygone entwickelte, war der schona genannte Petersburger Mathematiker Lexell. Andreas Johann Lexell, 1740 zu Abo -in Finland als Sohn des dortigen Biirgermeisters geboren, kam 1766 auf Grund einer Abhandlung fiber die Auffindung von Kurven. aus,den Eigenschaften ihrer Krtimmung als Lektor an die Tiniversitilt unci als Professor an die Marineschule in IUpsala. Als er 1768 an die Petersburger Akademie eine Abliandlung einsandte, in welcher er eine neue Methode zur Integration gewisser Differentialgleichungen auseinandersetzte, wnrde Euler auf ihna anfmerksam nnd veranla~te sofort seine Berufung nach Petersburg, der er audh. Folge leistete und sich als Eulers treuer Mitarbeiter namentlich an dessen neuer Mondtheorie auszeichnete. Als der letztere 1783 starb,7 erhielt L ex eli:seine Stelle in der Akademie, in die er scion frither aufgenommen worden war, hatte sie jedoch nur melir emn Jahr inne, indem er scion 1784 seinem Meister im Tode nachfolgte. L ex eli hat der Polygonometrie zwei Abhandlungen gewidmet, in denen er diesen Zweig der Trigonometrie eigentlich erst schuf'1). Er lusts darin die Aufgabe aus 2n - 3 Stileken eines n-Ecks, die -dasselbe bestimmen, die iibrigen zu berechnen, indem er das Polygon auf zwei zueinander senkrechte Linien, wovon er die eine mit seiner Seite zusammenfallen lies, orthogonal projizierte. Die beiden hierdurci sich ergebenden Gleichunagen sind in seiner Schreibweise: a sin a + b sin (a + j)+ c sin (a -H j + y,) +-t*' a cos cc + b cos (a + f)+ c cos (a + j3 + 2<) + wobei a, b, c,.. I die Seitenilingen nnd cc, j3, y,... ). die Aul~enwinkel des Polygons bedeuten, und die Bezieinng besteht: Die beiden Gleichungen werden auci noch dadurci verallgemnei nert, daB die Projektion des Polygons auf zwei beliebige sici in einer Ecke schneidende recitwinklige Acisen vorgenommen wird; auci wird ibre ailgemeine Giiltigkeit fMr ilberschlagene Polygone nud solche mit einspringenden Ecken an Beispielen dargetan, wobei nur zu beaehten ist, daB die Sumnie der Aul~enwinkel in solehen Fililen sin Vielfaches von 2 7r betr~igt. Als spezislle Anwendungen zeigt L exel11, wie sici aus semnen 1) De resolutions polygonorum rectilineorum. Novi Comm. Acad. Petrop. xix, 1774, p. 184-236 und XX, 1775, p. 80-122, publiziert 1775, resp. 1776.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 431
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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