Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Lehrbficher der Elementargeometrie. 3

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rief') (1766-1813). Er war in den Jahren 1778-1784 in Petersburg Schiiler im Artillerie- und Jngenieurkadettenkorps. Infolge der
schon hier sich kundgebenden. Neigung zur Beschiiftigung mit der
Mathematik mul~te er die Grenzen des elementaren Kursus dieser Wissenschaft ilberselireiten. Naehdem er das Korps im Range eines Offiziers verlassen hatte, widmete er seine Tiitigkeit nicht dem Militiirdienst, sondern dem Unterricht der Matheniatik und gelebrten Arbeiten
in dieser Sphire. Anfangs war er Lelirer der Navigation und Artillerie
in dem griechisehen Kadett enkorps in Petersburg. Der Mangel
an -Werken Uiber Navigration, die der zeitgemiiBen Lage der Wissenschaft entsprachen, in der russischen Literatur bewog Gurief, den
sechsten Teil des,,Cours de mathe'matiques" von B e z o u t, der diesem
Gegenstand gewidmet war, ins Russisehe zn iibersetzen und ihn unter
dern Titel,,Nautische Untersuchungen" 2) herauszugeben. In dieser
Ausgabe figte er viele eigene Ergiinzunugen bei, von ilinen als wichtigste die in russiseher Sprache zura ersten Male gelehrte Differentialund Integralrechnun g. 3) Iin Jalire 1792 machte Gurief eine Reise
nach England, urn dort die hydraulischen Arbeiten zu studieren. Nach
der Rfllkkehr im Jahre 1793 wurde ibm die Vorlesung der physicomathematischen Wissensehaften und der Artillerie fair die Offiziere
der Ruderfiotte anvertraut, und seine umnfangreichen Kenntnisse in der
reinen und angewandten Mathernatik, die er dureli das Studium der
besten Autoren erworben hatte, lenkten auf ihn die Aufmerksamkeit
der Akademie der Wissenschaften in Petersburg, die ihn am 26. Mai
1796 zum Adjnnkten der physico-mathematischen Wissenschaften erna-nute. Sehr bald nach dieser Erneinnung, niimlich im Jalire 1798
am 31. Januar, wurde er zum ordentlichen Akademiker befbrdert. Die
ersten wissenschaftlichen Arbeiten von G u ri ef, die er der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften bis zum Jalire 1800 vorlegte,
waren folgende:,,Memoire sur la resolution des prineipaux proble'hmes
qn on pent proposer dans les courbes dont les ordonne'es partent
d'un point fiXe."14),,Essai de de'montrer rigoureusernent un the'ore'me
fondamental des equations de condition de la diff6rentielle des fonctions 'a pinsieurs variables, et dn calcul des variations".'5),,Observations stir le the'ore'nie de Taylor, avec sa demonstration par la
m~thode des limites; application de ce the'oreime, ainsi demonti-e, 'a la
demionstration dn binome de Newton, dans le cas oft l'exposant est
une quantite6 fractionnaire, negative et incommensurable avec l'unite6;
1)M~moires de l'Acade'mie Impe'riale des sciences de St. Pe'tersbourg, VI
(88.Histoire, p. 4-6. - Poggendorff, I, S. 380. 2) 2 Bilnde, St. Petersburg 1790-91,7 4O 8.1) 659 S.4) Nova Acta Academiae Scientiarum Imperialis
Petropolitanae, T. XII, p. 176-191. 5) Ebenda, T. XIII, p. 154-165.