Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

342 Abschnitt XXIL dort, wo, zum Beweise der Gleichheit das Prinzip der Kongruenz sich ale unzuliinglich erweist, niimlich beim, Betracliten der K~rper. Er nennt zwei solehe Polyeder symmetriseh,1) von denen bei gemeinschaftieher Basis der eine unter und der andere fiber dieser Basis konstruiert sind, bei der Bedingung, daB die Scheitel der homologell k~irperlichen Winkel auf gleicher Entfernung von der Gruudfl~che und auf dem Perpendikel zur selben Grundfiuiche gelegen sind. Diese Definition erkliirt er am Beispiel zweier Pyramiden S A BC und TAB C, die eiue gemeinsehaftA liche Basis ABC haben u-nd deren Spitzen S und T auf dem Perpendikel ST zur selben Basis geleg-en sind, wobei der C Perpendikel sich im. SchnittS o T~~~ punkt 0 mit der Basis in zwei Fig. 6. gleiche Teile teilt. Nachidem er alsdann im II. Satz des sechisten Buches bewiesen hat, daB jedes Polyeder nur emn symmetrisches Polyeder haben kan-n, fifihrt er in die Elemente der Geometrie eine neue Art von Gleichheit emn, die manches Mal die Gleicliheit von K~irpern dureli Symmetrie genannt wird. Sie 1st im folgenden Satz erhalten: Wenn zwei K6rper a und b symmetrisch dem dritten c sind, so sind sie kongruent. Das Einschlagen des Weges, der ihn zn dieser Neuerung ftillirte, verdankt er Ro b e rt Si m son, weicher in seinen,,Kritischen and geometrischen Bemerkungen" zu seiner Ausgabe der Elemente des Euklid 2), ale erster auf die 9. und 10. Definitionen im XI. Buche der Elemente des Euklid hinwies (die Definition ihnlicher Kbrper; die Definition gleicher und iihnlieher Kbrper), ale auf soiche, die nicht ale Definitionen angesehen werden k6nnen und deshaib ale Theoreme bewiesen werden m-ilssen. Die Richtigkeit dieser Bemerkung anerkennend, und zu gleicher Zeit diese Definitionen in die Zahl der Theoreme nicht einfifihrend, muBte Legendre, ebenso wie Robert S imson n, zum Auffinden neuer Beweise zn soichen Theoremen sich ansehicken, die Euklid auf die oben erwiihnten Definitionen grtindete. Dabei mul~te auf den 28. Satz des XI. Buches der Elemente des Euklid aclit gegeben werden, der aus dem Theorem fiber die Teilnnag eines Parallelepipedons in zwei gleiche Teile bestand. Rob er t S im so n betrachtete diesen Satz als Folge des von ihm vorher be1)S. Iivre VI, XVI. definition. 2) The Elements of Euclid by Robert Simson, p. 388sqq.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 331
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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