Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Lehrbfieher der Elementargeometrie.34 341 F1~che, so kann in diesen Kreis immer emn regelmiifiges Vieleck eingeselirieben werden, dessen Filiche ebe-nfalls grdler sein wird als die gegebene Fliche. We-nn die Filiche eines Kreises kleiner ist, als irgend eine andere Fl1iche,7 so kann man diesem Kreis immer emn regelmiil~iges Vieleck umschreiben, dessen Fliiche ebenfalls kleiner sein wird als die genan-ute Flidche. Anstatt diese beiden Hilfssiitze einzeln zn entwickein. fillrt L egendre in seinem. Buche folgenden sie zusammenfassenden Hilfssatz an: Wenn zwei konzentriscbe Kreise gegeben sind, kann man immer in den gr~Ieren von ilinen emn regelmiilBiges Vieleck einschreiben, oline daB seine Seiten den kleineren schneiden, ebenso kann man auci urn den kleineren Kreis emn regelmiiBiges Vieleck umschreiben, dessen Seiten den grbBeren Kreis niclit scbineiden; auf diese Weise werden im einen sowohi wie im. anderen Falle die Seiten des konstruierten Vielecks zwischen den beiden Kreisen eingescblossen sein. Dieser Hilfssatz sowohi als dessena scharfsinnige Benutzung in der Exhaustionsmethode stellen niclit die Erfindunig von Legen dre dar. Er befindet sich im, 16. Satze des 12. Buches der Elemente des Euklid, und dessen erste Benutzung in der Exhaustionsmethode geh6rt Maurolycus an, wie aus der Ausgabe seiner Uhbersetzung der Werke des Archimedes zu ersehen ist.)) In seinem. Vorwort sagt Legendre, daB er im Anfang, an Stelle der Exhaustiousmnethode, oder,7 nach seimen Worten, der Methode des Archimedes, die Methode der Grenzen anwenden wollte, weil sie als vorziigliche Vorbereiturig zur Erlernung der Differentiairechnung erscheine. Spiiter aber liel3 er dies Vorhaben fallen, weil in die Theorie der Grenzen einige aligemeine Anfangsgrimnde, die eher den Gegenstand der Algebra, als, der Geometrie bilden, hineingehdren, und weil zweitens die Anwendui~g dieser Theorie zum. Besprechen einer unendlichen Reihe von eingeschriebenen und umschriebenen Figuren filfirt, was L'dnge der Auseinandersetzung und verschiedene Schwierigkeiten nach sich zieht. Es ist U~brigens, zn bemerken, daB der erste dieser Grtinde mit der Aussage des Verfassers in demselben Vorwort, dali er beim. Leser seines Buches Ke~ntnisse der Arithmetik, und wenigstens des anfiinglichen Teils der Algebra, voraussetzt, im Widersprnch steht. Aus den Nenerungen, die Legendre in den Elementen der Geometrie gemacht hat, ist das Heranziehen des Prinzips. der Symmetrie in die Zahl der Priuzipien der Elementargeometrie hervorzuheben. Die direkte Anwendung dieses, PrinZips linden wir bei urn. ~)Admirandi Archimedis Syracusani monumenta omnia mathemnatica quae extant, ex traditione D. Franc. Maurolici, etc. Panormi 1685, in-fol., p. 6 et Suiv.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 331
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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