Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Lehrbiicher der Elementargeometrie.37 337 wiobtig seine Bekanntschaft mit d'Alembert, die er Zn dieser Zeit gesehiossen hatte, und der ilin als Gelelirten richitig zu. sclhitzen wuf3te. Mit dem Beistand d'Alemberts gelang es ihm im Jahire 1775 eine Lehirstelle der Mathematik an der Pariser Kriegsschule zn erhalten, welebe er alsdann bis, 1780 inne batte. Durech diese Stellung in materieller llinsicht gesichert, begann L egendre mit grol~em Fleil~e die Werke beriihmter Geometer zu studieren, haupts~iiclich Eulers, der ihm seitdem als Muster in alien Arbeiten und lForscliungen diente. Als erstes wissenschaftiehes Werk L egen dre s erschien im Druck im Jabre 1782 und erhielt die voile Pr~imie der Berliner Akadernie der Wissensehaften sein Memoire: Recherches sur la trajectoire des projectiles dans les milieux resistants.') Nach diesem Aufsatze folgte bald emn anderer mit dem Titel Sur l'attraction des sphe'ro~des homoge'nes 2), der der Pariser Akademie der Wissensehaften im Jahre 1783 vorgelegt wurcle. Die gilnstige Meinung, die Laplace von diesem Werke, weiches ihut und d'Alembert zur Beurteilunug flbergeben wurde, aussprach, veranlal~te die Pariser Akademie der Wissenschaften den Verfasser in demselben Jabre 1783 zum Adjunkten der Akademie zu erneinnen an Stelle von Laplace, der den niichsten li~heren akademischen Grad erhielt. I m Jahre 1787 wurde Legendre zum Mitglied der Kommission ernannt, deren Aufgabe es war, die geodiitischen Arbeiten zu verricliteut, urn das Pariser Observatorium und das Observatorium zu Greenwich in Znsammenhang zu bringen. Sich mit der tiitigen Beteiligung an der praktischen Seite dieser Operationen, weiche aus tiiglichen Beobachtuingen und logarithrnischen Berechniungen bestanden, nicht beginflgend, trug Legendre auch zn deren Theorie viel bei. Als er bemerkte, daB die Dreiecke auf der Erdobertliiche, die zum Ban des geodatischen Netzes geh~irten, nicht als eben angesehen werden konuten, wie es frillier geschah, entdeckte er den wichtigen Satz, der unter dem Namen des L ege nd r eschen T he or e ms bekannt ist. In diesen semnen Arbeiten fublrte er zum erstenmal in die Wissenschaft emn die Definition der geodiitischen Linien, als den kiirzesten von allen, die auf einer Oberfiache gezogen werden k6nnen. Zum Studium dieses Gegenstandes uind itn eiuzelnen zur Theorie der geodiitischen Linien auf den Fliichen zweiter Ordnung kehrte er 8ifters, zuriick nach melir oder weniger bedeutendena Zeitabschnitten. Sowohil diese als audi andere weniger bedeutende Entdeckungen und Nenerungen waren im bertihmten Werke 1) Berlin. 2) M~moires de mathe'matique et de physique, pr~sente's ih l'Acad~mnie Royale des Sciences par divers Savans, et Ihis dans ses Assemble'es, T. X, 1786.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 331
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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