Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

334 Abschnitt XXIL licht, besonders im ersten Kapitel. Was jedoch seine andere Idee anbetrifft, niaimlieh die der Einteifung desselben ersten Teiles in zwei Abteilungren, so ist sie vollkommen blof3 in den ersten drei Kapiteln ainzutreffen, von denen die beiden ersten vollkommen der ersten Abteilungr angeh~5rena, und das dritte der zweiten. In den niichsten drei Kapiteln sind die beiden Abteilungen schon in gemisebtem Zustand vorhanden. So enthalten von den drei Teilen, die das vierte Kapitel bilden, der erste Teil die Siitze von der relativen Lage der Geraden und der Kreislinie und zweier Kreislinien, der zweite, das Vermessen der Winkel im Kreise, und der dritte die sich mit dem Kreise in Beziehung befindenden proportionalen Linien. Ebenso auch in der Sammiung der Aufgaben, welehe das ffinfte Kapitel bilden, gehkeire die einen zur einen Abteilung, die anderen zur anderen. Das Bestreben, die Eleinente der Geometrie zu vervollkommnnen, welches das Werk B er trands durchdringrt Uun1ert sich vor allem ina den von ilim gegebenen Definitionen der Ebene und der geraden Linie. Der Raum. ist unendlich und. homogen oder mit anderen Worten, 1st sich selbst gleich zun jeder Zeit und. an jedem Ort. Und wirklich, wenn wir seiner Ausdehnunng Grenzen angeben wollten, so mil~ten wir es auf seiner gauzen Ausdehnung tun, das wllrde aber bedeuten, daB die angegebenen Grenzen ihn nicht begrenzen. Was seine Homogenitiit anbetrifft, so iinBert sie sich darin, daB der Teil des Raumes, der von einem Kbirper an irgend einer Stelle eingenommen wird, sich in niclits unterseheidet von einem. anderen Teil, welcher von deniselben Kdrper an einer beliebigen anderen Stelle eingenommen wird; dazu ist hinzuzuffilgen, daB der Raum, weleher den K~irper an einer Stelle nmgibt, derselbe ist wie der Raum, der denselben Kdrper an einer anderen Stelle umgibt. Aius diesem Begriff vom Raum folgrt, dal3 man sich den Raum in zwei solche Teile geteilt vorstellen kann, von denen man niclits von dem einen sagen kann, was niclit auch vona demi anderen gesagt werden kbinnte, und. daB ihre allgerneine Greuze zu einern jeden von ihnen emn ufid dasselbe Verhiiltnis hat, mag mani sie im ganzen oder in ihren Teilen betrachten. Diese Grenze, die den Raum in zwei Teile teilt, ist dasjenige, was man die Ebene nennt. Die Ebene wie auch den Raum kann man sich in zwei solche Teile geteilt vorstellen, von denen man nichts von einem sagen kann, was nicht auch vom anderen gesagt werden k~nnte, und daB ihre allgemei-ne Grenze aul~erdem zu. einern jeden von ihnen emn und. dieselben Verhbiltnisse hat, beliebig betraclitet im, ganzen oder in semien Teilen. Diese Grenze, die die Ebene in zwei Teile teilt, ist das, was man die gerade Linie ne-nnt. Mit Hilfe dieser Definitionen beweist Bertr and folgende S~itze von geraden Linien, die ohne sie niclit

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 331
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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