Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Ge~chichte d. Mathematik in selbst. Werken, monograph. Arbeiten usw. 19

tritt uns entgegen, und zwar nicht nur in aphoristischer, sondern zum
Teile in reelit ausfillirlieher Schilderung von saclikundiger Seite. Verdienstiehe Beitrdige zn dieser in jenen Jaliren sehr gesch~itzten Literaturgattung, lieferten ferner audi Italiener. Halten wir uns an die
chronologische Reihenfolge, so stollen wir auf Artikel fiber Ramp inellit), Cavalieri2) - dem der gelehrte Fri si 3) auch eine eigene
AbhaiidlUug4) widmete - und G. Rocca (1607-1656)1). Mehrere
lesenswerte Erinnerungsreden haben auch in die Ver~iffentlichungen
der Akademie von St. Petersburg Aufnahme gefunden 6). Grol~britannien ist, soweit die wissenschaftliche Biographie in Frage kommt, nur
dureli emn einziges grdBeres StUck in unserer Periode vertreten, dem
aber groBer Wert zukommt; es ist ein Essay7) fiber den ebenso
Eloge de M. Wargentin (1717-1783; bekannter schwedischer Astronom). -
1 7 86, Fioge de M. 'A b b Doe G ua (a. a. 0., 1III, S. 5 7 6ff.).
') Etogio del R. P. Ram ire Rampinelli Bresciano etc., Giornale de'
Letterati, Tome per gli anni 1758 e 1759, S. 87ff. (Rom 1760). Rampinelli,
der folgeweise in Bologna, Mailand und Pavia Mathematik 4lehrte, w-urde berfihmter, als durch eigene Soliriften, durch seine Selifilerin G aetana, Ag nesi
(diese Vorlesungen 1112, S. 822ff.). 2) Frisi, Elogie del B. Cavalieri, Nuovo
Giornale de' Letterati d'Italia, XIV, S. 191 ff. (Modena 17 78); Aggiunte all' Elogio
del Cavalieri, ebenda, XV, S. 280ff (Modena 1778); Risposta a un' Elogio di
Bonaventura Cavalieri, ebenda, XXIII, S. 116ff. (Modena 1781). ') P. Frisi
(diese Vorlesungen III2, S. 822) wurde als Schriftsteller fiber astronomische, mechanische und meteorologische Probleme sehr geschattzt, hat jedoch in der zweiten
Hailfte seines Lebens auch mathematische Fragen behandelt. 4) Dieselbe ersehien 1778 in Mailaud; ihre U~berarbeitung ging, wie wir sahen, in die vielgelesene Zeitschrift fiber. Lobreden auf Galilei und auf Newton sind
gleichfalls zu neinnen. Von Fri sis geachteter Stellung zeugt eine auf ihn
verfalite Gedaichtnisschrift: Memorie appartenenti alla vita ed agli stud! del Sig.
P aolo Frisi etc., Mailand 1787. 5) Lettere d'Uomini Illustri nel secolo XVIII
a Giannantonio Rocca, filosofo e matematico Reggiano etc., Nuovo, Giornale etc., XXXII, S. 1ff.; XXXIII, S. 1ff.; XXXIV, S. 1ff.; XXXVI, S. 1ff. (Modena 1785, 1786, 1786, 1786). 6) Nova Acta Academiae Scientiarum Imperialis,
Petropolitanae. ilistoria ad annum 1783, N. Fufi, filoge de M. Leonard Euler,
S. 159ff (vgl. S. 17); ilistoria ad annum. 1784, Precis de la vie de M. Lexell,
S. 16ff; Historia ad annum 1789, 5. 23ff., Pr~icis de la vie de M. Jacques
Bernoulli. A. J. Lexell (1740-1784) hat sich durch zahlreiche trigonometrische uind andere Arbeiten., z. B. dureli den nach ihm benannten Satz
der Sphalrik emn dauerndes Denkmal gesetzt; Jakob Bernoulli II (1759
bis 1789) ist der zeitlich letzte SproI3 der beriihmten Baseler Mathematikerfamilie. 7) W. Minto, Day. Stewart's, Earl of Buchan, Account of the Life,
Writings and Inventions of John Napier of Merchiston, Edinburgh 1788. Die
Geschichte der Mathematik scheint von David Stew art nichts weiter zu wissen,
wilhrend seine Namensvettern John (gest. 1766) und Matthew (1717-1785)
wohl bekanut sind; vom letzteren (diese Vorlesungen III2, S. 541 ff.) handelt ausffihrlich sein Laudsmann John Playfair (1748-1819) (Account of M. Stewart,
Transact, of the Royal Society of Edinburgh, I, 1 (1788), 5. 57ff.).
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