Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Wahrscheinlichkeitsrechnung.25,4r, I 'Cj V fangreichien Abbandlung bei der Bestimmung des vorteilbaftesten Mitteiwertes, der aus melireren Beobaclitu-ngen zn nelimen ist, also bei dem S. 248, 249 besprochenen, schon von Laplace selbst, dann von Lagran ge, von D. Bernoulli uind Euler hehandelten Probleme. flier mnaclit L apla ce die erschwerende Voraussetzung, daB die nt einzelnen Beobachtulngen eines Phidnomens, von n verschiedenen Personen herrifihren, also audi versehiedenen Fehlergesetzen unterliegen. Diese Gesetze seien durch y = T(px), Y q92QXz%.. I, y - wg.(x) repriisentiert; die Beobachtungsresultate seiena in steigender Gr8Be angeordnet, und die Differenz des zweiten Resultats gegen das erste, des dritten gegen das zweite, usw. seien p2, p3,, pn,. Dann bezeichnet L a pIa ce die Kurve Z =_ 991(X) T2 (P - X) T.(P - X) als Kurve der Walhrscheinlichkeiten,,,courbe des probabilite's", und bestimmt als vorteilhiaftesten Mittelwert den Wert x, der die zwischen der x-Achse und dieser Kurve gelegene FIdche halbiert. Dabei macht Laplace ausdrflcklich darauf aufmerksam, dalB der Begriff,,Mittelwert" durchaus niclits fest lBestimmtes ist, indem,,das mittlere Resultat" einer Reihe von Beobachtungen auf unendlich viele Arten definiert werden kaun. - Die einzelnen T9 unterscheiden sich nur durch die Werte des a voneinander, so dali man hat a1 a1o -a,. 1 log a,,. Setzt man alle a galeich c~c, so gel'angt man zum arithmetischben Mittel. Das Gleiche tritt audi in einem aligemeineren Falle ein, den wir aber als zu verwickelt tihergehen. Die vorgetragene Theorie wird endlich audi noch zur Ableitung einer Regel fnir die Korrektion von Beobachtungsinstrumenten benutzt.Wir gehen nunmehr zn der Anwendung (ler Wahirscheinl~ichkeitsrechnung auf soziale Fragren fiber, auf Fragen fiber (lie Richtigkeit Ionl Urteilssprilchen, fiber Einffihrung, von Gesetzen, fiber Einrichtung von Gerichtshfifen, fliber Wahien. Dieser ganze Zweig~ wurde hauptskilhlich von dem franziisiscben Mathematiker Co n d orce t gesciaffen und gepflegt, dessen wir bereits mebrere Male gedenken muliten. Da 8eine Leistungen hauptsdichlich auf diesem. Gebiete der Wahrscheinlichikeitsrechnung liegen, so habein wir den Berichit fiber semnen Lebenslauf bis hierher aufgesehoben. Marie -J ean -Antoine-Ni colas-Caritat marquis de Condorcet wurde am 17. September 1743 i1der Picardie als SproB einer altadligen Familie geboren. Seine Mutter erzog iun, nach dern frfllizeitigen Tode des Vaters, ini frfimmsten 17*

/ 1128
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 251-270 Image - Page 251 Plain Text - Page 251

About this Item

Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 251
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/aas8778.0004.001/261

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:aas8778.0004.001

Cite this Item

Full citation
"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.