Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

202 Absebnitt XXI. rich llindenburg, Solin eines, Kaufmanns in ]Dresden, am 13. Juli 1739 daselbst geboren. Naclidem or das Gymnasium zu Freiberg in Sachsen absolviert hatte, studierte er in Leipzig Medizin, Physik und Mathematik und kam dann durch G elle rts Vermittlung als Erzieher in das Hans ei-nes Herrn von Schdnaberg in dessen Soline sich schon friih ausgesprochene mathematische Talente, zeigten. Ihn begleitete Hind en burg auf die UniversitUi Leipzig, wo er sich von da ab, ebenso wie spiiter in 0Gdtingen, mehr nnd mehr mit mathematisehen Studien beschiftigte. Dort, in Gbttingen schioB sich llindenburg haupts~ichlich an Abraham Gotthelf Kiistner an. Im Jahre 1771 habilitierte or sich in Leipzig, ward dort 1781 auBerordentlicher Professor der Philosophic, 1786 ordentlicher Professor der Physik und starb am Orte seiner Wirksanmkeit am 17. Mairz 1808. In der ersten Zeit nach seiner Ernennung zuma Professor der Physik widmete er sich eingehend dieser Wissensehaft. Eine Arbeit fiber Wasserpumpen stamimt aus dieser Periode. Semnen ersten mathematischen Untersuchungen entstammit emn imi Jahre 1776 verfaBtes Biichlein: Beschreibung einer ganz neuen Art, nach einem. bekannten Gesetze fortgehende Zahlen durch Abz~hlcn odor Abmessen bequem und sicher zu finden". Sie kommnt im wesentlichen auf die Darlegung der Idee hinaus, durch mechianisehe Mittel (Abzaihleil oder Anlegen eines Winkelmal~es) das bekannte Schema des,,Siebes des Eratosth en es mittels dessen die Folge der Primizahlen hergesteilt wird, znr Ablesungr der Glieder arithmetischer Refihen zn bcnntzen. Hindenburgs Vorliebe fair Superlative in der Abschiitzung der eigenen Verdienste kommt schon hier unverhililt zum Ausdruck. Von diesen linde nburgsehen Zahienbogen" ist mehrfach in Lamb erts deutschem gelehrteu Briefwechsel (herausgeg. von Joh. B emnoulni, Berlin 1785) die Rede, da emn dsterreichischer Mathematiker, Anton Felkel, der eine iihnliche Erfindung gemacht und bei der Berechnung von Faktorentafelna benutzt hatte, sie L a m. b e r t vorlegte. Zn semnen ersten kombinatorischen Arbeiten kam Hindenburg 1778; sic beziehen sich auf den polynomischen Satz, oder wie die damalige Ansdrucksweisc lantete, auf die Potenzierung des Infinitinoms. Wir miissen hier eine kleine Einschiebnng machen. Die Potenzierung des Binoms und die Beweise der binomischen Formel wurden frtiher bereits eingehend besprochen. Aber fuir unsere Zcitperiode kommen audi noch Beweise in Betracht; vonihe seien diejenigen kombinatorischer Natur hier erwiihnt. Fr. Ulr. Theod. Aepinus, 1724 zu Rostock geboren, zuerst Privatdozent zu Rostock, dann 1755-1757 Professor der Astronomic in Berlin und spiiter in Petersburg, zulctzt in Dorpat privatisierend,

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 191
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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