Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

142 A X"u-schnitt XX. auf die Kurventheorie, indern er in dem Ausdruck (x - a) (x - 0 -0 (a, fl,... Wurzeln), x == p, dann x == q setzt und die zwei Ergebnisse vergleicht, Substituiert man fuir a die Glieder der Progression 0, D, 2 D,..., wo D kleiner als die kleinste Wurzeldifferenz Sein muB, so ist man imstande die Lage aller reellen Wurzeln zn bestimmen. Das Schwierigste ist, den Wert von D zu berechnen. Lagrange hat daftir drei Methoden angegeben; eine 1767, eine andere 1795, die dritte 1798. Die erste sttitzt sich anf die Gleichung, deren Wurzeln die Quadrate der Wurzeldifferenizen von f(x) == 0 sind. Von dieser Hilfsgleichung leitet er die Anzahl von imaginairen Wnrzeln ab. Man wird sich erinnern, daB schon frtihfer Waring diese wichtige llulfsgleichung abgeleitet hatte; Lagrange s Exposition ist aber viel eleganter. Warings Schriften waren Lagrange 1767 noch nicht bekannt. Gleiche Wurzeln werden durch die Divisionsoperation zur Entdeckung des griiBten gemeinschaftlichen Teilers von f(x) und f' (x) bestimmt. Ailgemeine charakteristische Beziehungen zwischen den Koeffizienten vo~n f1(x) =- 0 fuir den Fall, daB f (x) und f' (x) einen genieinschaftlichen Teiler haben, oder f(x) eine vorgeschriebene A-nzahl mehrfacher Wurzeln besitzt, werden von Lagrange weder hier noch in spilteren Schriften entwickelt. H~dtte er sein beliebtes Werkzeug, die symmetrischen Fun-ktioinen, auf die Yervollkommnung der Theorie der melirfachen Wurzeln angewandt, so wedre er nach der Ansicht S ylye st e rs') auf einem. Rtickwege selir walhrscheinlich ant' die Entdeckung, des Sturm schen Satzes gekommen. Die Berechnung der negativen Wurzeln in der Gleichung fUr die Quadrate der Wurzeldifferenzen liefert Lagrange die Werte 10, weiche in den imaginiiren Wurzeln a + i/3 der vorgelegrten Gleichung erseheinen. Urn a zu finden, setzt er in die vorgelegte Gleichung x == a + i/3, und erhiilt durch Trennung der reellen und imaginitren Glieder zwei Gleichungen, die fflr denselben Wert von jl ei-nen gemeinschaftlichen Teiler haben. Setzt man denselben gleich Null, so kann man ac berechnen. Es ist bemnerkenswert, daB Lagrange die Kettenbriiche mit Vorliebe als emn Mittel zur Wurzelberechnung von bestimmten, sowie unbestimmten Gleichungen angewandt hat. FUr erstere beschreibt ereine ganz neue Naiherungsmethode. Ist p der erste Niiherungswert einer Wurzel ac von f~x) == 0, setze man x p + I dann in der resultierenden Gleichung f(y) == 0, y == q +,ferner in 1() 0, 1Y 1) Philosophical Magazine, Vol. 18, 1841, p. 2419.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 131
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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