Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Algebra. 115 keiten, die obige Bedingung 2) zn erfijilen. Er schliel~t, daB die Auflbsung der Quintic, sich auf die euler Gleichung sechsten Grades stiitze, deren Koeffizienten rationale Funktionen derjenigen der vorgrelegten Gleichuicg seien. FUr die Gleichung sechsten Grades entdeckt er Resolventen 10. und 15. Grades. Man substituiere in den letzten die obgenannten Funktionen. Weunn diese Gleichungen sich dann nicht auf solche vierten oder niedrigeren Grades reduzieren lassen, suche man die Resolventen der Gleichungen 10. und 15. Grades auf etc. Sei die ailgcemeine Quintic iiiberhanpt 165sbar, dann komme man endtich zum. Ziele. FUr die Quintic entdeckte er auch eine Resolvente fiinteii Grades. Er hat keine der angefiflirten Resolventen wirklich berechnet. Er ist der erste, der emne algebraische L~sunnc fMr xt'1 - I= 0 angab. In der Yandermondeschen, sowie in einigen Teilen der vorangehe-nden, Lagrange schen Abliandlung findet man eine Auflsungsmnethode, weiche den Namen Koinbinationsmethode erhalten hat'1). Die iilteren. Verfahrungsarten von Tartagli a, Tschirnh anusen, War in g, B z out werden zum. Unterschiede Substitutionsmethoden genlannt. Audi Lagranige hat diese gebraucht. In ersterer werden a priori emne oder mebrere einfache Kombinationen der Wurzeln angenommen und liesolventen zur Bestimmung dieser Kombinationen abgeleitet. Vandermondes Annahme dient als Beispiel. In der Snbstitutionsmethode substituiert man fMr x eine Fnnktion von euler oder mehreren neuen Unbekannten, die zu Resolventen mit m~iglichst einfacheit Wurzelformen ftihren. Als Beispiel soldier Funktionen fiihren wir die Wurzelformen von Euler, Waring, Be'zout und Lagrange und die Cardansche Annahme fUr kubiscie Gleichuingen, x == y + z, oder die Tschirnhausensche, y = a -H bx + cx2, an. Die Newtonsdie Formel fMr die Potenzsummen der Wurzeln wird. von Kiistner in einer 1757 verfa~teD, aber erst 1771 gedruckten Schrift 2) nach der Methode der vollstiindigen Induktion bewiesena. Die unnvollstiindige Induktion sei in der Mathematik zu ineiden. Audi in semnen Anfangsgriinden der Algebra, ~ 316, klagt Kiistner, daB viele Schriftsteller Gesetze ailgemein annehmen, welche nur bei besonderen FAIllen als ricbtig erwiesen sind, wie z. B. beim binomiscien Lehrsatz. Es werde berichtet,,,Reyneau habe ilarriots Lehrsatz aus seiner Analyse demontre'e weggaelassen, Weil er die Regein der Algebra demonstriren woilte". Jch hatte eben so viel Eifer die Regein zn demonstriren, als Reyn eau kann gehabt haben, und in 1)L. Matthiessern, op. cit., p. 238, 789. 2) Dissertationes math. et phys. quas soc. reg. scient. Gottingensi annis 1756-1766 etc., Altenburgi 1771, p. 1-S. 8*

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 111
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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