Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Italienische Mfathematiker. Die 'kubische Gleichung.41

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1. Juni, 10. August, October 1547, 14. Juli 154,3. Tartaglia's Risposte
sind vom. 19. Februar, 21. April, 9. Juli, 30. August 1547, 16. Juni,
24. Juli 1548, so dass also durch rund. anderthaib, Jabre die w-ilste
Sehimpferei in Thiitigkeit blieb. Wir wiirden sie unberiicksichtigt
lassen, wenn nicht zwischen dent gegenseitigen. Schelten a-Lch Thatsiichliches mitgetheilt ware, weiches zu wissen nothwendig ist. Ferrari,
sagten wir, trat als Kiimpfer fUr semnen geliebten Lehrer autf. Er
behauptet in den ersten BtIichern der Quesiti, deren 8. Buch emn Plagiat ail Jordanus Nemorarins sei (eine Anklage, welehe imm 11. Cartello
wiederkelirt) 1) eine Menge von Fehiern nachweisen zu k~innen; er
behauptet, Tartaglia babe mit Unreelit Tadel gegen Cardano erhobeni,
den er zu nennen kaum. wiirdig sei, il quale a pena sete degno di
nominare; er erbietet sich, urn einen zu hinterlegenden Betrag, der
bis zur H~ihe von 200 Sendi von Tartaglia bestimmt werden miige,
mit diesem, iiber alte und neue Sehriftsteller, fremde und eigene Ertinidungen 6iffentlich zu disputiren. Tartaglia erwiderte, er denke
gar nieht daran, auf Ferrari's Ilerausforderungy eilzugeb en; er habe
nur mit Cardano einen Streit, und weun dieser sich bereit finde hervorzntreten, dann sei es ilim recht. Er schiage daun v or, sich. gegenseitig Anfgaben zu stellen, die Jeder in seiner ileimath, Cardano
und Ferrari in Mailand, er in Venedig zn lisen habe; dadnrch sei
die Rteise an eiuen fremden Ort ebensowohi als die 6iffentliche Disputation und die Wahi von Riclitern vermieden. Im, II. Cartello
kant Ferrari auf die Gesehiclite der Aufiiisung der kubisehen Gleiehungen 2). Tartaglia's Vorwtirfe gegen Cardano beruhten darauf, dass
dieser seine Erfindung preisgegeben habe. Wie aber, wenn das von
Cardano Ver~5ffentlichte die Erfindung eines Dritten. war?,,Vor jetzt
fiinf Jaliren, erkiart Ferrari dadureli das Jahr 1542 bezeichnend, als
Cardano nacb Bologna reiste und ich ilim Begleiter war, sahen wir
Annibale de Nave, einen Mann von Geist und liebenswfirdigen Um.gangsformen, der nus emn von der' Hand seines Sehwiegervaters
Seipione del Ferro vor langer Zeit gesehriebenes BUIlehiin zeigte, in
weleheni jene Erfindungr mit Eleganz und Gelehrsamnkeit eutwickelt
iiiedergelegt ist. Ich wtirde Solehes nieit schreibeii, uln niclit den
Sehein autf mich zu laden, dcass ich, wie es Deine Gewolinheit ist,
(4esprache erfinde, wenin nielit Annibale noch am Leben ware, und
als Zeuge beigezogen werden. k~innte. Und flberdies was bedarf es
ausseren Zeugnisses? Gestehist Du am Ende Deines Buehes, in eben
Jenemn Abselinitte, in welehem. Du in so unverschamter Weise Cardano nennest,7 nielit selbst zu, dass, Dein Gegner Fior vor vielen

') Cartello I pag.:1 und Gatdllo II pag. 6. 2) tiartello II pag. ~3,