Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Italienische Mathematiker. Die kubische Gleichung.48

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Auzahi von Rechonmeistern geringerer Art gegeben, von denon
Druckworke sich orhalton haben, die ehemalige Verbreitnng dieser
Seliriften bezeugend und der Zukunft die Namensnennung dieser
Schriftsteller ermdglichend, aber keineswegs zur trnabweisbaren Pflicht
machendD). Eine rillmliche Ausnabme bildet Francesco Ghaligai 2),
der in seiner Summa do arithmetica von 1521,7 weiche vielleicht von der
Practica, d'arithmetica von 1548 und von 1552 nicht versehieden ist,
eim, so weit der Druck von 1552 dem Urtheile zu Grunde gelegt
wird, vortreflfliches aus 13 Btilhern bestehendes Work geliefert hat.
Die ersten drei Biicher behandein das Rechnen mit ganzen Zahlen
und Brijehen, die Ausziehung der Quadratwurzeln und die Proportionen, die folgenden vier die Regoldetri und deren Anwendung auf
kanfmiinnische Aufgaben (Minzrechnungen, Gesellschaftsrechnun gen
u. s. w.). Das 8. Buch enthalt Aufgaben fiber die Zerlegung von
Zahien in Theile von vorgeschriebenen Eigenschaften, das 9.' ist
der Regula falsi gewidmet. Die vier letzten Biicher beliandein recht
grilldlich die eigentliche Algebra, deren Gegenstainde (Auszieheni der
Kubikwurzel, Rechnen mit Wurzelgrb5ssen, quadratisceh Gleichungen
ui. s. w.) anl Aufgaben dureligenommten werden. Ghaligai liebt goschichtliche Notizen, insbesondere nennt or fortwdhren'd Leonardo von
Pisa, an den or sich vorzugsweise anschliesst. Ganz eigenthflmlich
sind weun niclit die Namen doch die Bezeichnungen der Poteuzen
der Unbekannten, deren Ghaligai sich bediente. Er schreibt ftir
XI=-cosa-==co x 2 =censo=L], x===cubo == mfl x 4 = censo di censo
Li0 di Li x5 relato 6. Er hat noch omnen Namen fflr x'13 -dromico == 03. Aber fUr Uberti, Thesoro universale do abacho
(1548), F eli cian o, Libro di arithmetica e geometria intitulato scala
grimadelli (1550), Verini, Spechio del mercatante (1542), Catani,
Pratica dello due prime matematiche (1546) werden audi von dem
Gescbichtsschreiber,7 welchem wir diese Btlchertitel entnelimon, keine
besonderen Verdienste in Anspruch genommen, wiihrend emn anderer
Schriftsteller 3) von Feliciano zu bericliten Weiss, or sei der erste,
der von oiner feldmesserischen Vorrichtung mit Namen Squadro spreche,
'welche auf einer Figur durch omnen kleinen Kreis dargesteilt sei, und
wveiche nach eiuem Bericlite dos Feliciano fiber Reisen, welche or
Uliternahm, urn sich zu unterricliten, scion seit Ende des XV. Jahrhunderts in Gebrauch gewesen sein miisse. Der Name S fo r tunati' s
begegnet uns von mitunter ihn zureclitweisenden Beinerkungen begleitet in den Schriften der wirklich hervorragenden Mathematiker
1) Libri III, 145-147. 2) Wertheim brieflich. 3)Giov. Rossi,
Gr'oiia e squadro (Torino 1877) pag. 116-121.
CA3WTOIR Geschichte der Mathem. 11. 2. Aund. 31