Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

362 68. Kapitel. weiche fiber einen Fluss zu. setzen sind, und von den ebenso Vorsiclit in der Auswahl der allein Bleibenden beanspruchenden drei Ehepaarena, die beide m6glicherweise auf Alcuin zurtickgehen 1), CLX von dem Ringe an einem gewissen Gelenke eintes gewissen Fingers einer gewissen Person, welehe Leonardo von Pisa errathen lehrte (S. 8). W~vir nennen Aufgabe CLVII, weiche die Grundlage eines heute noch tiblicben, artigen Kanststfiekes ist, endlich CXLVI von den in einen Kreis zu ordnenden 15 Christen und 15 Juden,2 von welchen immer der 9. Mann ertr~nkt werden soil, bis nur 15 fibrig bleiben, und wobei die Anordnnng -so zu treffen ist, dass nur Juden, diese aber alle, demn Tode verfallen. Auch diese Aufgabe hat im Laufe der Zeiten nur geringe Aenderungen erfabren, wesentlich darin bestehend, dass es bald Juden, bald Tflrken weren, die man in's Wasser werfen liess. Von ihrer Gesehiclite wird im 75. Kapitel die Rede sein. Wir haben (S. 347) eine Vergleichnng zwischen Paciuolo und Chuquet zum Sehlusse unseres Berichtes fiber den Triparty des Letzteren in Aussiclit gestelit. Zu. wessen Gunsten sie ausfallen muss ist nicht zweifelhaft. In Paciuolo haben wir einen fleissigen, tichtigen, theoretiseli wie praktisch gebildeten Schriftsteller kennen gelernt, niclit jeder Bedentung ledig, aber immerhin nicht als grosser Mathematiker zu bezeichnen (S. 337). Seine Eigenthfflmlichkeiten hatten wir vorzngs-weise au f geometrischem Gebiete zu. sucheni, wo er die Leliren der Algebra vortrefflich anznwenden wusste. Ob auch Chuquet und wie weit er in der Geometrie Bescheid wusste, ist uns unbekannt. In seinem Triparty findet sich nichts aus diesem Gebiete, und die geometriseli-algebraischen Aufgaben der Sammiung, welche dem Triparty als, Anhang dient, und von welcher wir annahmen, sie k~inne vielleiclit durch Chuquet zusammengestellt worden sein, sjnd niclit ver~iffentlicht. Aber in Aritlimetik und Algebra war Chuquet emn ideenareicher Kopf. Er begnfigte sich keineswegs damit, das von Anderen Gewonnene zu. beherrschen, er ging weit fiber diese Vorg~nger hinaus. Wir haben in unserem Bericlite eine gauze Reihe von Gedanken besonders hervorgeboben, die mit grbisserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit Chuquet angeh~ren; die Mittelwerthmethode, die gleichizeitige Betrachtung einer arithmetischen und. eiuer geometrischen Reihe, die An diespitzestellung ganz aligemeiner Formen in der Lehre von den Gleichungen, die Anwendung ganzzahlig POsi1 tiver find negativer Exponenten und des Exponenten. Null, ferner im Anhange, wenn dieser wirklich von Chuquet herrifihrt, die klare iEif sicht in das Wesen ei-ner unbestimm'ten Gleichung, die Rechnunfg ') Cantor, Die r~5mischen Agrimensoren S. 149.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 362
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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