Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

D~eutsche Universitiliten. Rlegiomontanus, 6

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montan fiber andere Vorarbeiten. Wir haben "S. 262) gesagt, er
habe die Uebersetzung des Dseha'bir ibn Aflah durch Gerhard von
Cremnona gekannt. Genaue Vergleichung mit den Btlchern. De triangnuis hat dieses siehergestelit 1), aber genannt ist diese Quelle nirgend.
Freilich war Regiomontan's Arbeit erst bis zur Niederschrift einer
Vorrede und dem Druckfertigmachen des ersten;Buches gediehen, als
auch er starb. An die vier weiteren Biieher hatte er die letzte Hand
noch zu legen. Man sieht das, daran, dass in den vier spkteren
Bilehern in Regiomontan's Handschrift die Nummern der Siitze fehien,
auf weiche rtickbeziehiend die Beweise gegriludet sind. Man hiitte
auch die Ungleichmiissigkeit der Bezeichnung als Zeichen der Unfertigkeit erwiihnen k~innen. Im ersten Buche heissen die Dreiecke,
von denen gehandelt ist, immer abc, in den Folgebllchern meistens
abg, w~hrend das, fiinfte Buch zu der lateinisehen Buchstabenfolge
abc zurtickkehrt. Auch in diesem Zustande war die Yer~5ffentlichnng
der nachgelassenen llandsehrift eine Nothwendigkeit, welcher aber
der erste Besitzer sich nicht ftigte. Walther war von Regiomontan,
als er die zweite und letzte R6merreise antrat, die Anf bewahrnng seiner
liandschriften u. s. w. anvertraut worden, und als nun der Freund in der
Ferne starb, nahm Waither es nur zu genau mit, dem Worte der
Aufbewahrung. Er hielt Alles, was er von Regiomontan's Hand besass, angstlich versehiossen, ohne es nur Jemand sehen zu lassen.
Waither selbst starb 1504 im Alter von '74 Jahre-n, und. nun
hUtte, die Sorglosigkeit der Erben leiclit die gleiche Folge haben
kdnnen wie die llbertriebene Sorgfalt Waither's selbst, dass die wertlivollen Handschriften nutzlos geblieben wiiren. Sie wurden da und
dorthin zerstrent, Manches scheint dabei zua Grunde gegangen zu sein.
Die ftinf Bileher fiber Dreicke kaufte Willibald Pirckheimer,
von weichem spiiter noch die Rede sein wird, und er fibergab sie
einem gleichfalls spater noch zu nennenden Johannes Sch6ner zur
ilerausgabe, die 15,33 erfolgte.
Das I. Buch mit 157 Satzen ist zunachst nur einleiteinder Natur.
Das Quadrat einer gegebenaen Seite ist bekannt. Die Seite eines, gegebenen Quadrates ist bekannt. Die Summe gegebener Gr~issen ist beka-unt. Der Untersehied gegebener Gr~issen ist bekaunat. Zwei gegebene
Grijssen stehen in dem Verhbiltnisse ihrer Maasszahlen u. s. w., U. S. W.
Der 19. dieser einleitenden Siitze behauptet, dass die Kenntniss dreier
vonl vier in Proportion stehenden Gr~ssen genfige, damit auch die
')Nassir Eddin TIasi und Regiomontan von A. von Brauismiihl (Abliandlitagena der Kaiserli Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforseher )Bd. 71
1Nr 2. H~alle 1897).