Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

184 50. Kapitel. Peurbach hat auch einen praktischen Gebrauch von seiner Sinustafel za astronomischen sowohi als zn geodiitischen Zwecken gemacht. Sie dienten ibm. bei AnwendUng ejines von ihm, erfundenen Messinstrumentes, dessen Beschreibung er einem. Erzbischof Johannes voII Gran (Strigonium) in Ungarn zileignete 1). Der gew~ihnliche Name jenes Messinstrumentes lautet Quadraturn geornetricum, es ist aber nicit mit jenem. Quadrate zu verwecisein, dessen man sich etwa hundert Jahre friiher in England (S. 112) zu iihnlichen Zwecken bediente. Jenes wurde selbst gedreht, damit man 14ngs einer Seite desselben nach einem Punkte hinvisiren kounte. Einen soichen Gebrauch gestattet Peurbach's Vorriclitung, weiche weit mebr an Gerbert's Astrolabium. (Bd. I, S. 812) erinnert, scion ihrer Ausmessungen wegen nicht. Das Qaadratum geometricum. (Fig. 30) aus llolz oder Metall hergesteilt, hatte Seitenl von je zwei Ellen LUinge. Zwei derselbenl, als laftus versun und latus rec-9 ~turn bezeichnet, waren in j 1200 Theile getheilt, so dass jedes Theilchen etwa 1 Millimeter betrug. Die Bezeichnung 1200 befand sich an jenem, Endpnnkte, wo die beiden getheilten Seiten aneinander stiessen. Um den diagonal gegenilber0 _________- liegenden Eckpunkt war emn mit Fi.30. zwei Dioptern ausgestattetes Fig. ~~~Lineal drehbar. Die Anfstellung, des Quadrates wurde durch ein Bleisenkel geregelt, welehes von einena Ansatze an die senkrechte ungetheilte Quadratseite herabhing und durch einen Schlitz in einer iihnlichen Verliingerung der wagrechten ungetheilten Seite hindurch sich fortsetzte, so dass ihm. etwas Spielraum gegeben war. Von ei-nem. Stative ist keine Rede. Wurde nut' mit Hilfe des Diopterlineals irgend emn Punkt, Stern, Thurmspitze oder dergleichen einvisirt, so schmitt das Lineal dabei eine getheilte Seite in einem. ablesbaren Punkte, z. B. im, Punkte 600 des lats rectum. Die ULunge des Diopterlineals Yom Drehpnnkte bis zum' Schnittpunkte war daun /1200~ 02-V800 1341 (sexcenta et quadra ginta una, millesimae fere), mit dieser Zahi ist in 600 mal 600000, 1) Canones pro compositione et ustu gnomonis pro Jieverendissimo domli"O Joanne Archiepiscopo Strigon. a pracciarissirno Mathernatico Georgio Burbaehio (sic!) compositi. Der Druck ist tinter dem Namen Quadraturn GeometricUnTAI)t in Nfirnberg erfolgt. Dessen Beschreibung bei Kastner I, 529-540.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 184
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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