Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Englische Mathematiker.11 115 theilt') und von jedern Theilungspunkte Verbindungsgerade nach alien iibrigen gezogen. So entsteht, ob iim. bewusst oder niebit i-nissen wir in Frage lassen, ein Sternneuneck. Als Frage werfen wir ferner auf,7 ob in hebrilischen kabbalistischen Schriften noch au~dere Sternvielecke gefunden werden m6gen? Keinesfalls sind es wissenschaftliche Untersuchungen fiber Steruvielecke, welehe uns irgendwo ausser bei Campanus gegeniibertreten, und null behandelt Bradwardinus mit ausdriieklicher Betonung der Neuheit des Gegenstandes, den nur Campanus beililufig gestreift habe, die ailgerneine Figur:Iihnlichen Charakters. Je mehir wir auch auf unserem. Wissensgebiete die Walirheit der Aussprflehe anerkennen, dass auf Jalirhunderte hin hine glinzliche Abhiingigkeit von der iiusserlichen Stoffzufuhr den eigentlichen Grundton des Mittelalters bildete 2), u-nd dass dessen alleiniges geistiges Motiv in der Maclit der Ueberlieferung Zn suchen ist'), urn so starker treten die wenigen Persdnlichkeiten liervor, denen gegenilber jene Regel versagt. Dass aber Bradwardinus zu ihnen gehbirte, mbgen folgende Slitze beweisen: Ein Vieleck mit ausspringenden Winkein (egrediens) wird erzeugt, indem, man die Seiten eines gewbhnliehen, nach aussen convexen Vieleeks bis zum, erneuten Durechschnitte verlangert. Volizielit man das Gleiche bei dem entstaiidenen Sternvielecke erster Ordnunug, so entsteht emn Sternvieleek zweiter Ordnung, aus weichem, immer durch das gleiche Verfahiren ein Sternvieleck dritter Ordnung hervorgehit. Das Sterufriufeck ist das erste Stern-vieleck erster Ordnung und hat die Winkelsumme 2 1B. Bei wachisender Zahi der Ecken wiichst die Winkelsumme immer urn 2-R fMr jedes neue Eck,7 wie es bei den convexen Vieleeken auch der Fall1 ist. Im, Sternvieleck erster Ordnunug mit 6, 7, 8,... nl Eckpunkten ist also die Winkelsumme 41B?, 6B1, 81R,... (2 i - 8)1B. Die aligemeine Formel sprichit Bradwardinus allerdings nichit aus, aber sie ist doch in seiner Regel des gleiclimassigen Anwaclisens um je 21? eathalten. Aus dem convexen Dreieck und Viereck entsteht kein Steruvieleck, sondern erst, aus dem, Fflnfeck. Aus dem Steruvieleck erster Ordnung mit 5 oder 6 Ecken e-ntsteht kein Sternvieleck zweiter Ordnunug, sondern erst aus dern mit 7 Ecken. So hat man den Satz, dass das erste Sternvieleck irgend einer Ordnaung durch Verlangerung der Seiten des dritten Sternvielecks naclistuiedrigerer Ordnunug gebildet wird. Von den Winkeln der Sternlivilecke h~5herer Ordnung Zu reden, meint Bradwardinus, wllrde zu weit fifihren; er wolle einen 8atz aussprechen, an dessen Richtigkeit er glaube, ohine sie mit aller 1)Pranti,7 Geschichte der Logik im Abendlande III, 158. Kiinttig citiren Wir prainti, Gesch. Log. 2)Ebenda III, 2. 3)Ebenda III, 9.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 115
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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