Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

846 AQ.. Kapitel. abzusehen, wie er dessen bahnbrechende Thatigkeit so ganz fibergehen konnta, falls er doch einmal gesehiclitliche Bemerkungen ma~chte, wenn sie niclit buchst~blich wahr waren, wenn, es niclit aligemein bekannt war, dass auf die Geometrie des Boethius die ganze Lelire zurUckzufllhren und Gerbert nur der Erneuerer sei, als weicher 1Radulph ilin pries, und das fifihrt alsdauin Zn denselben SchItissen, wie vorher. Die Benennuing der Einer und Zehner als Finger- mid Gelenkzahien, der Kolumnen aIR Bi5gen, Thie Veretnigung von je drei B~gen zu euler mit einem. grbsseren Bogen iiberspannten Gruppe, das Auftreten der Apices, -das sind lauter Dinge, die Oddo mit vielen gemein hat.. Die Zahiennamen igin u. s. w. kommen bei ilim nicht vor, und das ki~nnte Anlass geben, ihn ffur einen Zeitgenossen eines friiheren als des IXII. S. zu halten. Bei der Multiplikation unterseheidet er die beiden Faktoren als Suinme, summa, und Grundzahl, fundamentum, wovon jene oben, diese weiter unten geselirieben wird. Das Produkt kbmmt zwischen beide Zeilen zu stehen'). Dabei fitidet zwischeni den Faktoren Gegenseitigkeit statt:,,Mag man 5 mal 7 oder 7 mal 5 nebmen, *o entsteht XXXV." Der Gegensatz der Schreibweise in diesem, Satze, die Darstellung einziffriger Zahienwerthe durch Apices, mehrziffriger durch- r~6mische Zahizeichen, ist die naturgemiaisse Folge des Nichtvorhandenseins der Null, ohne welche die Apices die IiIngste Zeit fiber nur dauin Stellenwertli erhielten,7 wenn sie einem. Abacus eingezeichnuet waren.Emn einziges Beispiel vom Gegentheil ist his jetzt bekannt ge-.worden2). In einer Handschrift der alexasidrinischen Bibliothek zu Rbm, welohe um. das Jahr 1200 herum, entstanden ist, findet sich naimlich auf ~zwei eigenthUimlichen kreisrunden Figuren eine ziemliche Menge von Zalilen, theils einziffrige, theils zweiziffrige. Sie sind mit geringfiigigen Ansnalimen durch Apices geschrieben,7 die zu diesemn Zwecke offenbar Stellnngswerth erhielten. Dass aber dem Selireiber die Null noch niclit bekannt war,7 oder, was auf das Gleiche. herauskomamt, dass er sie naoch nicht zu gebrauchen wagte, gebt mit Bestimmtheit daraus hervor, dass mitten zwischen den Apices die r~mischen Zeichen fair X und XX vorkommen. Doch wir lkehren zu Oddo zurlick. Nach den MultiplikationsSumma vocatur quod in summitate arcuum; fundamentum autem quidquid inferius disponitur. Et quod ex utroque numero procedit multiplicato inter duas lineas ponitur. 2) Enrico N ar du cci, Intorno ad un manuscritto delta Bibliotheca Alessandrina contenente gt aii dBezoen'abaco'e con valore d posizione in den Memorie deli' Accadernia Beale dei Lfincei, Classe di scincze fisiche, mnatematiche e natuiali. Serie 3. Vol. 1. Seduta dell' S. aprile 1877.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 831
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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