Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

844 40. Kapitel. 4 1gin pone iuxta andram, setze igin neben andras u. s. w. Er benutzt ferner fortwiihrend einen gezeichneten Abacus, dessen einzelne Koluinnen Bogen, arca~s, heissen und einen obe'ren Absehiuss dureli eiiron Kreisbogen finden. An einer einzigen Stelle vereinigt er, wie Bernelinus, wie Raduiph es vorselirieben, Ulberdies Gruppen von dreiKolumnen unter einemn grb5sseren Kreisbogen und von diesen' dreien selbst wieder zwei unter einem mitteigrossen Bogen; allein dabei maclit sich eine Verschiedenheit gegen Bernelinus geltend,,denn Bernelinus will (S. 882) den mittelgrossen Bogen fiber die Zeh-ner- und llunderte-tkolumne gezeichnet haben, wormn ei guter Sinh liegt, der der Unterseheidung von Einern uird Nichteinern der betreffendena Gruppe, Gerland dagegen vereinigt, man weiss nicht wozu, die Einerund Zehnerkolumnbe unter einem mitteigrossen Bogen. Die Zahi der Kolumnen ist 12, also audi niclit init jenen Yorgilhgern in Uebereinstimmnng. Eine andere Handschrift von Gerlands Abacusregeln hat 15 Kolumnenm und iiberhaupt ist der Weclisel in diesen Auzahien emn sehir hUlufiger und nur darin beschrulnkt, dass- die Kolumnenzahll stets durch 3 theilbar die Bildung von Triaden gestattet 1); neben 27 kommen beispielsweise audi 30'Kolumnen vor, muthimasslich so zu erkhiren, dass neue Gruppen von je 3 Kolumnen mit den Wdrtern igin bis celentis fiberselirieben waren und dann noch eine zehnte Gruppe hinzugenommen wurde, urn die Ueberschrift sijpos verwerthen zu kUnnen, deren Sinna ailmdlhig verloren ging, als man mit der wirklichen Null der Araber bekannt wurde. Beim Dividiren lelirt Gerland nigcht das complementulre, sonderna das unmittelbare Verfaliren sowolil an dem 'Beispiele 120: 3 als an dem Beispiele 100: 11, bei welchem letzteren das 41brig bleibende 1 zur Fortsetzung der Division in Duodecimalbrll'che verwandelt wird. Greifen wir jetzt aus der zahlreichen Menge von dem Verfasser uind der Abfassungzeit nach nicht genan. bestimmbaren Schriften fiber den Abacus noch einige heraus, die uns bemerkenswerther erscheinen mind m~6glicherweise in die Zeit geh~dren, bis zu welcher wir gelangt sind. Dem XII. S. entstammen nach der Ansicht der Meisten Oddos Regeln des Abac uS 2), welche nach anderer Meinung auf Odo von Cluny zuriickzufiihren sind (S. 794). Diese Regeln beginnena wieder mait einer an geschichtlichen Erinnerungen reichen 1)Com~pt. Bend. XVI, 1405. 2) ri~ptores ecciesiastici de musica (ed. MIart. Gerbert). St. Blasien, 1784, I, 296-302: Regulae Domni Oddonis super abacumVergI. Math. Beitr. Kulturi. -S. 295-302! Die wiclitigsten Grfinde, weiche fuir eine sp~ate Lebenszeit Oddo's sprechen, bei RI. Peiper auf S. 216-220 des Suppleinentheftes zu Zeitiachr. Math. Phys. XXV (1880) und bei A. Nagl, Ger*bert und die Rechenkunet de-9 X. Jalirhunderts S. 83.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 21, 2025.
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