Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Abacisten uad Algorithuniker.83

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die wir hier nach Raduiph mitgetheilt haben. Dieselben finden sich
in zelin Versen eines lateinischen Pergamenteodex des Vatican'1)
Ordine primige'no sibi nonmen possidet Igin.
Andras ecce locu~m previndicat ipse secundum.
Ormis post nume~rus non compositus sibi _primus.
Denique bis binos succedens indicat Ar bas.
Significat quinos ficto de nomine Q ui ma s.
Sexta tenet UCalcis perfecto munere gaudens.
Zen is eninz digne septeno fulget honzore.
Octo beattficos 'e men ias exprimit Unus.
Terque notat trhiurn Celentis nomine rithmum.
Hinc sequitur Sip os est, qui rota namque vocatur.
Der Sinn dieser Verse, weiche vielleicht nur als Gedachtnissverse zu
betracliten sind, weiche die E~inpriigu'ng jener fremdartigen W6rter
erleichtern sollen, diirfte aus folgendem Uebersetzuiigsversuche2) sich
ergeben:
1gin fdhret das Zeichen in erster Stelle zum Namen.
Auf.den zweiteii der PhItze ertebet Andras den Anspruch.
Dann als erste einfache Z~bl folgt Ormis auf jene.
Zweimal* zeiget die zwei das jetzt naclifolgende Arbas.
Quirnas bildet die ffinf mit ausersonnenem Namen.
Ilirer VoIlkorumenheit, freut sich die Calcis an seeb-sester Stelle.
Siebenfailtiger Elire erglIAnzet am wiirdigsten Zenis.
Und die gliickselige Acht zeigt nur Temeni.as einzig.
Dreimal selireibet die Drei das Zeichen mit INamen Udeltis.
Aehmlich gestaltet dem Rade ist, was bier Sipos ich nenne.
'Eben dieselben Wi~rter finden sich bei einem etwas jiingeren
Zeitgenossen Raduiplis, von dem wir noch zu sprechen haben, Gerland, nnd bei verschiedenen Schriftstellern bis in.das XIV. S. herab3).
Meistens fehit das Wort sipos. Hat nun Radniph recht, wenn er
die Wi3rter ans dem. Chald~iischen herstamnien hisst,7 und sind sic in
der That ebenso alt, eben so lange in Gebrauch als der Abaeus, oder
wenigstens ai-s die Apices? Wflrd6 die letzte Frage noch weiter emngeschr~inkt auf die Zeit der Nenbelebung nnd aligemeinen Verbreitung
des Abacus- oder Kolumnenrechnens, so ware sie entschieden mit
Nein zu beantworten. Gerbert, Bernelinus, Hermann der Lahzme benntzten jene Wbrter nie, und sic sind doch als die hervorragendsten
Lehrer zn hetrachten. Auch aus keinem anderen Schriftsteller des
1) Vat. Univ. 5327, wie wir freundlicher Mittheilung von Prof. L. Ge ge nbane r entnehmen. Die gleichen Verse nur unter Weglassung des auf celentis -
beztiglichen' hat C h as]I e s, Aperyu hist. pag. 4 73, deutsch S. 540, aus dew Codex
-von Chartres ver~ffentlicht, in welchem auch die Geometrie, des Anonymus von
Chartres (S. 500) steht. 2) Math. Beitr. Kulturl. S. ~44. 3) Oeuvres de Gerbert
(edit. Olleris) pag. 678-579.