Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

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3 7. Kapite).

nur in ganz allgemeinen Worten die Vorseliriften ausgesprochen
werden, emn wissenschaftlicher Yorzug dieses Werkes, weichen in
soldher Aussehliesslielikeit kein anderes von denen, weiche unts bisher
zur Kenntniss gekommen sind, theilt. Urn so noStbiger aber, wir
wiederholen es jetzt, war fMr die gleichzeitigen Leser, u-nd noch fuir
Leser spiiterer Jahrhunderte emn Commentar zurn Talch'is oder eine
scheinbar selbst~indige weitere Aiisftihrung des gleichen Gegenstandes.
Zn einer soichen gehen wir jetzt fiber. Sie ist verfasst von
Al1ka1sa~dit), einem Andalusier oder nach anderer Aussage Granader,
welcher 1486 oder 1477 gestorben ist. Ebenderselbe hat auch einen
Commentar zum Taichis verfasst, aus welehem aber nur eine Stelle
veroffentlicht ist2), auf weiche wir uins (S. 670) bezogen haben, urn
zn beweisen, dass bei Arabern die Erinnerung stets wach blieb, dass
die Pythagoriaier die Mtinner der Zahi gewesen seien. Der Titel des
Werkes, mit weichern wir es gegenw~irtig zn thun haben, ist in verschiedenen Angaben bekanut. In der einen Handschrift heisst es,,Aufhebunag der Sehleier der Wissenschaft des duba~r", in einer
anderen,,Enthuillung' der Geheimnisse der Anwenduing der Zeichen
des Guba'r", in einem Yerzeichnisse von llandschriften,,nthflhlung
der Geheimnaisse der Wissenschaft von den Zeichen des Guba'r"
G~uba~r, ursprulnglich Staub, wie wir uns erinnern (S. 669), heisst
hier so viel wie Tafeirechnen mit Ziffern im Gegensatze zurn Kopfrechnenl. Ob dabei die Guba'rziffern des Westens oder oh die ostarabischen Ziffern in Anwendnng kommen, ist selir gleichgiltig,
wenigstens, gibt es in der pariser Bibliothek eine Abselirift des
Alklsal'di, in weicher nur ostarabische Ziffern vorkommen, und die
ogleicliwohi das Wort Guba'r in ihrem Tite'l an der Spitze trii'gt. Das
Werk, oder vielmehr der Auszug aus dem Werke von A1Ikal1adi' selbst
angefertigt, weichen wir allein besitzen, besteht aus vier Bii-chern,
deren erstes die Arithmetik der ganzen Zahien enth'alt, das zweite
die Brilehe, das dritte die Wurzeln,7 das vierte die Auffindung der
Unbekannten. Es ist in franzo-sischer Uebersetzung gedruckt 3).
Gleich das I. Buch ist ungemein lelirreich fUr Jeden, weicher
sich mit der Form des arabischen Rechnenas bekannt machen will,
die vielfach von dem heute Gebr~iuchlichen abweicht, z. B. darin,
dass die Rechnungsergebnisse bei der Addition, der Subtraktion und
') Woop eke im Journal Asiatique fuir October sund November 1854 pag.
358-360. IHadseh'i Chalfa nennt ilin liberall Alka1sa'wi. 2) Wo ep eke iml
Journal Asiatiquse f-dr 1863, I. Halbjahr pag. 58-62. 8) Wo epoke, Iraduction du traite'd'arithmetique d'Abul Hascan Ali ben Mohammed Alkalsadi i-n
den Atti dell Accademia pontificia de' Nuovi Lincei 1859, Bd. XII, pag. 230-275
sund 399 -438.