Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

750 37. Kapitel. reelitwinkliges sphiirisches Dreieck darstellt und A Ht = b und -)z AB BI = (3 genaunt ist, werden BA und BH bis nach E und F verlIngert, so dass BE ==BF=-900, EF= / und <~BFE =BEF=~900 werden. FE und HA treffen sich verilaingert in D, so ist wegen <)c-BHD = BFD = 900 jener L'unkt, D der Pol von FL!, also DH =- 900. Die Regel der vier Gr;5ssen liefert, weil jetzt AE und HF senkrecht zu FEl sind, das Verhuiltniss: sina D A: sin A E = sin D H: sin HF oder sin (900 - b): sin (900 - h) = sin 900: sin (900 - a), also cos h = cos a. cos b der Inhalt des 15. Satzes. In derselben Figur ist aber das Dreieck DEA bei E rechtwinklig, die Anwendung des 13. Satzes ergibt deshaib sin DE = sin DA - sin DAF d. h. sin (900 -j3)=~sin (900 -b).sin a oder cos (3==cos b -sin a als Inhalt des 14. Satzes. Letzterer Satz ist weder bei Ptolemalus noch bei einem arabischen Vorgiinger des Jbn Allah zu finden und wird deshaib hiufiug unter Anwendung des Namens, unter weichem dieser Gelelirte, wie wir sagrten, bekaunt zu sein pflegt, der Ge ber - sche Lehrsatz genannt. Dass wir vorzogen, hier regelmiissig von Jbn Allah zu reden, hat seinen Grund darin, dass es mehrere nach Zeit, Ort und wissensehaftlicher Thiitigkeit ungemein versehiedene Persi~nlichkeiten gegeben hat oder gegeben haben soil, weiche alle Geber genannt werden, so dass XVerwechslungen sehr leicht sind. Es ist mit grossem Rechte als Uberrasehend bezeichnuet worden, diass Ibn Allah, in der sphiirischen Trigonometrie emn gradezu kifihner Neuerer, in der ebenen Trigonometrie urn keinen Schritt weiter gegangen ist als Ptolemdius, das s er sogar Sinus und Cosinus anzuwenden hier vermeidet und noch in griechischer Weise mit den Sehnen der doppelten Winkel sich begnllgt. So war noch fair Ibn Allah offenbar die spharische Trigonometrie weitaus die Hauptsache und eine eigentliche ebene Trigonometrie nur zur Vollstiandigkeit der Betrachtungen vorhanden, aber nicht der wichtige Theil der Mathematik, zu, welchem sie erst, durch Regiomontan 1463 werden solite. Wir haben gesagt, dass Gerhard von Cremona die Astronomie des Ibn Allah etwa, in der zweiten Halfte des XII. S. uibersetzte. Er hat die dazu no5thigen Kenntuisse in dem den Arabern bereits abgerunge~nen Toledo sich erworben, wo urn jene Zeit eine wahre Uebersetzungsschule vorhanden war. Raimund, Erzbischof von Toledo zwischen 1130 und 11507 stand geistig an ihrer Spitze. Nicht, als

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 750
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 13, 2025.
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