Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

730 36. Kapitel. d. li. der Naclikomme des Zeltenverfertigers, und er wusste endlich die Lelire zumn Absehlusse zu bringen. Er geh~5rt schon einer Zeit an, die jenseits der Periode liegt, his zu welcher wir (S. 698) der Schicksale des Chalifates in flulelitigen Umrissen gfedaclit haben. Die Dynastie der Abbasiden dauerte unter dem Namen und dem Schemne des Chalifates noch fort, aber die Bujiden, die eigentlichen Maclithaber, waxen seit der Mitte des XI. S. gestiirzt, und an ilire Stelle traten M'anner aus dem Gesehleclite Seldschuks, die aus der Steppe der Kirgisen gekommen neue frische Krafte mitbrachten, noch unverbraucht in der Verfeinerung und Verweichlichung st'adtischen und h~5fischen Lebens '). Togrulbeg der Enkel Seldschiuiks zog 1050 haib gerufen von dem. Chalifen Alka-im und aclitlos des Widerspruchs der Bujidensultans Al-Melik Ar-Rahi'm in Bagdad emn. Mehrjahrige Ka~mpfe endeten zu seinem Gunsten, und der ihbm verliehene Elirentitel,,K~nig des Ostens und des Westens" gewann wenigstens fiir die Umgegend der llauptstadt einige Walirheit. Auf Togrulbeg folgte 1063 sein kriegerischer Neffe Alp Arsian, auf dies en 1073-1092 dessen Solin Melikscha'h. Den beiden letztgenananten Sultanen stand als, Wezir Niza-m Almulk zur Seite, und dieser war der Jugendfreund unseres Omar Aichaijrn 2. Noch emn dritter Jiungling, Al-Hasanib As-Sabba'l war mit beiden zusammen aufgewachsen. Die jungen Mianner hatten sich gegenseitige Unterstiitzung zugeschworen, wenn einer von ilinen zu Eliren und Ansehen kilime. Nizadm Almulk war in der Lage, sein Versprechen einzulo~sen, und es lag nicht an ibm, wenn es anders kam, als die Phantasie der Freunde es sich ausgemalt hatte. Al-Tiasana ibn As-Sabba-b, der eine Stelle als K'ammerer erhalten hatte, suclite semnen beginnenden Einfluss zum Schaden Niza~m Almulks selbst zu verwenden, wurde dureli diesen wieder vom. Hofe verdriaingrt, begab sich nach Aegypten und kelirte von dort spater al~ sch'i'itischer Parteiftilirer nach Persien zurtick, w~her er stammite. In der Burg Alami-t, deren er sich 1090 bemilchtigte, grflndete er den Orden der Haschisches ser (Haschi-schin), weiche unter dem beriickenden Einflusse jenes gefiihrlichen Reizmnittels zu allen Verbrechen bereit waren, die ihr Fijhrer ihnen anbefahl, den Martyrern ewige paradiesische Ge6Usse versprechend, und weiche so den Namen ilires Ordens gleiclibedeutend mit Meuchelm6rdern machte, eine Bedeutung, die der abendiliandischen Verketzerung ihres Namens Assassini beigebliebein ist. Aichaijamis Leben war weniger sttirmisch. Eine eigentliche HofP stellung scheint er ausgeschlagen zu haben und nur als Astronom ')Weil S 226 figg. 2) L'algebre d'Ornar Alkhayami Priface pag. IV-VI.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 730
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 13, 2025.
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