Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

706 34. Kapitel. As-Sa-galni Abft ilamid al Usturlabi d. h. auch der Verfertiger von Astrolabien gen an-nt, starb 990. Er war, wie der zweite Beiname zu folgern gestattet, besonders geschickt in der Anfertigung jener astronomischen Winkelmessungsvorrichtungen, weiche den Uebergang von der Dioptra des Heron zu dem. modernen Theodolit bilden. Von mathematischen Leistungen ist uns nur emn Satz fiber Kreissegmente bekannt 1), weicher mit der Dreitheilung des Winkels in einigem Zusammenhange stehit. Die Siitze des Tabit ibn Kurra, des Alkeih'i des A~- Shgn;i, welehe auf Winkeldreitheilung sich be ziehen, stehen insgresammt in einer grdsseren Abliandlungr fiber den gleichen Glegenstand 2), weiche Abft Sadid Alimed ibn Muhammed ibn 'Abd Al-Dsclailib As-Sidschzi verfasst hat, eim Schriftsteller, der gewi~hnlich unter seinem Ileimathsnamen Alsidschzi, mitunter aber auch statt dessen als Alsind soha-ri~ genannt zu werden pilegit'), u-nd weicher etwa 30 Jalire vor der Abfassung jener Abliandlung in Sch'ira-s eine mathematische Handsehrift niederschrieb, die das Datum 972 tragend der Pariser lBibliothek angehbrt. Die Aufgabe der Winkeidreitheilung wird dureli Alsidschzi' zuniichst auf einen Satz zurfickgefifihrt, der mit den anderen, weiche er der Reihe nach unter den Namen ihrer Erfinder herziihlt, zwar niclit fibereinstimmt, aber doch zu ihrer aller Beweisen ausreiclit. Der Peripheriewiinkel At (Figur 102) sei ni-imlich der dritte -~~~ Theil des Centriwinkels DCX, wernn i, DEx<EC~+E02 == CD 2. Weil nimlich CD -CA, so sei CD 2-CA 2 -CE 2 + AE>x EK - CE 2 + DE A ---- = Kic > EM. Nun war E so gewahlt, dass CD2 CE2 -j DE x EC, foiglieli1 muss EM -= EC sein. In dem. gleichschenkligen Dreiecke CEM sind demFig. 102.nach je zwei Winkel = a, und der - Fig. 102.Aussenwinkel DEC dieses Dreiecks ist =2a. Der Winkel bei D ist wegen der Gleichsclienklgkeit von DCM wieder == a und der Winkel DOCK = 3 a als Aussenwinkel des Dreiecks ODE. Die erste Aufgabe der Winkeidreitheilung ist daher auf die zweite zurfickgefifihrt, einen Punkt E von der gewiinschten Eigenschaft zu linden. Die Alten, sagt Alsidschzi', lVstell diese inittels Bewegungsgeometrie 4); er selbst tint es, indem er mit ') L'alge'bre d'Omar Alkhayami pag. 19 2)Ebenda pag. 117 -125. H)Iankel S. 246, Anmerkung **. 4) L'alg~bre d'Omnar Alkhayami pag. 120. Aus dieser Stelle stamnit die Kenntniss des Wortes lBewegungsgeometric.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 706
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 19, 2025.
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