Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die Mathematik der Chinesen. 647
Mathematik. Wir glauben vielmelir, dass, das Meiste aus versehiedenen
Quellen, unter weichen die babyloiiische wohi niclit die mindest ergieb ige gewesen ist, dorthin zusammenfloss. Wir gehen aber andrerseits auch niclit so weit, dass wir den Chinesen jede einzelne Leistung
auf mathematisehem Gebiete absprechen. Die Algebra scheint wie
den Indern so audi den Chinesen das ilirem Geiste angemessene
Arbeitsfeld geboten zu haben, und. auf diesem Felde wuchsen Frilelte,
denen wir bis auf Weiteres die chinesische ileimath abzuerkennen in
keiner Weise gerechtfertigt sind. Die Methode der grossen Erweiterung zur Aufib6sung gleichzeitig bestehender unbestiniuter Gleichungen
ersten Grades diirfte die edeiste dieser Frtichte sein.