Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

634 31. Kapitel. nesisehen und pythagor'aiischen Lehren aufmerksam machen inussten, weiche wohi einen geistigen wie brtlichen Mittelpunkt ihires Daseiins in Babylon besassen. Wir gehen weiter zum Tche~iu I'j fiber, jenem Gesetzbuche, weiches auf Ou" walng oder dessen nileliste Nachifolger zwischen, 1122 und 1109 zurriikgefilhirt wird. In ilim sind alle, jene zahireichen ~Wiirdentr~iger des chinesi~chen llofstaates mit iliren Obliegenheiten genamit, welehe sieherlich in spilterer Zeit vorhandeii waren, wenn auch vielleiclit niclit in frrihler, da, wie wir uns erinnern, der Tchetju I'von Chinesen selbst als eine Filisehung aus den letzten 30 Jahirenl v. Chir. angesehen worden ist. Unrter diesen Wiirdentrilgern. er-scheinien mehrere 1), weiche in der Geschichte der Mathematik Erwiihnungy finden milssein. Da sind erbiehe Wiirden eines Hofastronomen, fong siang schi, und H ofastrologen, pao tscha-ng schi. Da ist emn Obermesser, hang ji'n, betraut mit der Tracirung der Mauern der Paliste wie der Stildte. Da ist emn eigener Beamter des Messapparates, tu fang schi, der mit dern tu kueY genannten Instrurnente, das ist mit eiuem Schattenzeiger, den Schatten der Sonne und dergleichen bestimmen muss. Die bedeutsamste Stelle, weiche wir deshalb der franz~5sischen Uebersetzuing entnehmen, lautet:,,Wird eine Jlauptstadt angelegt, so ebnen die Erbauer, tsiang jin, den Boden nach dem Wasser, indem sie sich des hUingenden Seils bedienen. Sie stellen den Pfosten mit dem hUingenden Seile auf. Sie beobachiten mit ililfe des Schattens. Sie machen einen Kreis und beobacliten den Schatten der aufgehenden So-nne und den Schatten der untergehenden Sonne." Das hialugende Seil aber wird uns dahin erlilutert, es befiinden sich 8 Seilstiicke am oberen Theile des Pfahles befestigt, 4 kidngs der Kanten, 4 in der Mitte der Seitenflulehen, und wenn diese 8 Seilstiicke s'aimmtlich dicht am Pfahle herunterhuingen, so sei seine senkrechte Aufstellung gewii'hrleistet. FUr jeden Leser dieses Bandes muss hier mancherlei auffallen: die Nivellirung nach der Wasserfliaiche, die Bestiitigung des Senkrechtstehens eines Pfahles durch hiaxugende Sejistficke, die Benutzung eines, Schattenzeigers, die Beobachitung des Schattens der auf- und der untergehenden Sonne zur Orientirung nach den ilimmeisgegendein, das sind alles, Dinge, die uns in Alexandria oder aus Alexandria stammnend in Rom begegnet sind, die mindestens im Jalire too v. Chir. im, Westen bekannt waren und uns -nun im ferusten Osten zu Gesichit ') Tche~u 1~r Buch XXV1, Nr. 15 und 18; Buch XXX, Nr. 6-10; Buch XXXIII, Nr. 60; Buch XMIII, Nr. 19 flgg. Letztere Stelle T. II, pag. 553 der Uebersetzung.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 634
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 23, 2025.
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