Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

584 2 9. H apitel. Grb5ssen, man bat die Summe." Wir ffirehten 'keinien Widerspruch, wenn wir in dieser Aufgabe und in dem Epantheme des Thymaridas (S. 148) so nahe Verwa-ndte erkennen, dass, an einen Zufall niclit zu denken ist. Vol~kommen ist zwar die Uebereinstimmung niclit. Nennen wir s wieder die Summe der it Unibekannten x1, x2,*' X und die Differenzen s - x, =d-(1,8- x2=d2, * s- -S-Xn=d- (n SO behauptet Aryabhatta, es sei s - ______ ud fiigt hinzu, dass dureli einzigYweise Subtraktion von d1, (12, d,, von dern so gefundenen.s die Unbekannten, 12,.2 x.x, erhalten werden ki~nneii; aber nur urn so walirseheinlicher wird dadurch,2 was auch durch die selbst nur mangeihaft bekaunte, jedenfalls aber selir friihe (S. 147) anzusetzende Lebenszeit des Thymaridas an die Hand ge geben wird, dass dieser Pythagoriier der Erfinder war, als welehen Jamblichus jim ausdrftcklich nanante, dass Aryabhatta in edit indischer Weise, genau so wie Albirfini es uns. schildert (S. 557), das Erlernte unkenntlich zu machen wusste. Ist aber diese Folgerung gereclitfertigt, so ist eine neue Spur griechischer Algebra in Indien aufgedeckt, und damit immer grdssere Sicherheit gewonnen, dass wirklich auf diesem Gebiete die Inder von den Griechen lernten,7 keineswegs aber umgekehrt, und dass die Inder alsdann nur, wie wir wiederholt erklhiren, in dem ihrer Geistesrichtung besonders zusagenden Gedankenkreise iiiberraschende Fortschritte auf eigenen Fiissen macliten. So glauLben wir auch deutlich die griechische Aufl~sung der quadratischen Gleichung, wie Heron (5. 377), wie Diophant (5. 443) sie fibte, in der mit ihr nicht bloss zufiillig libereinstimmenden Regel. des Bralimagupta zn erkennen 1):,,Zu der mit dem Coefficienten des Quadrates vervielfachten absoluten Zahi ffige das Quadrat des balben Coefficienten der lUnbekannten. Die Quadratwurzel dieser Summe weniger dem halben Coefficienten der Unbekannten getheilt dureli den Coefficienten des Quadrates ist die Unbekannte." D. h. aus ax 2 ~ bx == c folgt x = - 2 Bei Aryabhatta ist die gleiche Aufl'osungsmethode wenigstens vorausgesett 2), da die in seiner 20. Strophe gelelirte Auffindung der Gliederzahl einer arithmetisehen Reihe aus Summe, Differenz ulid Anfangsglied die vorhergehende M~5glichkeit eine unreiiie quadratische Gleichung auffi~sen zu kionnen in sich schliesst. 1)Colebrooke pag. 346, ~ 48. 2) L. Rodet, Le~ons de calcul d'.Aryabhata pag. 13 und 33.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 584
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 21, 2025.
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