Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Einleitendes. Elementare Rechenk-unst.56 565 ll~hleninschriften des II. S. n. Clir. FUr uins geht mithin als gesichert hervor, was beiden widersprecheuden Annalimen gemeinschaftlich ist: dass im II. S. Zahlzeichen, gleicliviel weicher urspriinglichen Entstehung, in Indien vorhanden waren, -Lnd von da nach Alexandria gekommnen sein k~5nnen, weiche zur Ableitung der Apices volikommen geni~gen. Die Inder bedienten sich sehr versehiedener Bezeichnungsarten der Zahlen, von denen wir reden mtissen. Eine soiche wird von Aryabhatta bericlitet, der sich ilirer im ersten Kapitel, und nur im ersten Kapitel des Aryabhatt'iyam bediente'). Zn deren Verst~indniss, wie fiberhaupt ftir das Fdlgende sind wir gen~5thigt, weniges fiber das Alphabet der Sanskritgrammatik einzuschalten. Es besteht aus 25 Coiisonanten in fiinf Abtheilungen, deren jede als emn Varga bezeichnet zn werden pflegt. Es sind das die Kehllaute, die Gaumenlaute, die Zungenlaute, die Zalinlaute, die Lippenlaute. Die fllnf Buclistaben, aus weichen jeder Yarga besteht, sind der harte und der weiche, jeder von beiden ohne und mit Aspiration sich unmittelbar folgend, und der Nasenlaut, Unterschiede, die dem europiiischen Olire fast unmerklich sind, insbesonadere was die Nasenlaute betrifft, da wir den Lippennasenlaut allerdings als m zu unterscheiden wissen,2 die Nasenlaute der vier ersten Vargas dagegen siimmtlich ails n h6ren. Nach den 25 Consonanten kommen vier Halbvokale y, r, 1, v. Als, 30. bis 32. Buclistabe erscheinen drei Zischlaute, das Gaurnen-~, das Zungen-shi, das Zahn-s. Als 33. Buchstabe wird das h gez~hlt. Dazu treten 14 Vokale und Diphthongen gleiclifalls von unilseren euirop~iischen Gewohnheiten weit abweichend. Vokale sind naimlich a, i, u, ri, 0i emn jeder in kurzer und in gedehnter Aussprache vorhanden. Diphthonge sind e, ai, o, au. Von diesen Buchstaben werden die Vokale und Diphthongen nur dann durch den anderen Lauten gleichberechtigte Zeichen geschrieben, wenn sie fUr sich allein eine Silbe ausmachena, also in der Regel nur am Anfa-nge eines Wortes oder gar einer Zeile. Folgt hingegen der Vokal auf einen Consonanten, so wird er durch kleinere Nebenzeichen ausgedriickt, welche Uiber oder unter dem Consonanten angebraclit werden, etwa wie in den semitischen Sprachen. Das kurze a bedarf jedoch keines, Zeichens, indem es emn ffir allemal inh~drirt, d. h. indem, jeder der Buchstaben von k his h, wenn kein anderer Vokal ibm folgt, er aber der letzte Consonant einer Silbe ist, als mit kurzem a behaftet ausgesprochen wird. Stehen zwischen zwei Vokalen, die einem ') Las sen in der Zeitschr. f. d. Kunde des Morgenlandes II, 419 -- 427. ~o det, Legons de calcul d'Aryabhatta (Journal Asiatique 1879) pag. 8.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 565
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 14, 2025.
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