Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die Bilithezeit der rd-mischen Geometrie. Die Agrimensoren. 51 511 Genilge dureli die Dauer der Umschiffung gekennzeichnet. Je vollkommener eine Gestalt ist, urn so mehr Raum. schliesst sie emn. Steilt daher jene Umfassungslinie einen Kreis dar, weiches die yollkommenuste der Gestalten der Ebene ist, so schliesst sie melir Raum. eim, als wenn sie bei gleicher Kiistenstreeke emn Quadrat bildete. Das Quadrat hinwiederum schliesst mehr Raum. emn als das Dreieck, das gleichseitige Dreieck mehir als das ungleichiseitige. Doch dieses andere mag vielleichit zu dunkel sich erweisen; verfolgen wir dagegen einuen auch dem. Ungefibten sehr leicliten Versuch. Es wird nicht wohi irgend Jemandern unbekannt sein, dass das Maass des Jucharts 1) 240 Fuss in die JUinge b etriigt, w~hrend es nach der Breite urn die THilfte sich 65ffnet; was also der Umfang ist, und wie viel Feld er in sich schliesst ist bequem, zusammenzubrinlgen. Aber 180 Fuss an jeder Seite bilden dieselbe Ausdehnung der Grenzen, d agegen weit melir von den vier Linien eingeschlossenen Flachenraurn. Wer widerwillig ist das auszurechnen, kaun dasselbe an kleineren Zahien lernen. Je 10 Fuss ins Quadrat sind 40 Fuss ringsurn, inwendig 100 Fuss. Sind je 15 Fuss seitlich, je 5 in der Fronte, so wird man bei gleichem, Umfange von dem, was eingeschlossen ist, den vierten Theil' abziehen miissen. Wenn aber 19 fUssige Seiten nur urn je 1 Fuss von einander abstehen, so werden sie niclit melir Quadratfusse in sich fassen, als die Zalil, nach weicher die Lange wird gezogen worden sein. Die Urnfassungslinie aber wird von derselben Ausdehnung sein wie die, weiche 100 Quadratfuss enthalt. Was man also von der Quadratgestalt abzieht, das geht auch von der Menge zu Grunde. Es ka-un folglich auch das erreicht werden, dass mit einem. gr~5sseren Umfange eine geringere Menge Feldes eingeschlossen sei. So in der Ebene, denn dass bei iHigein und Thalern die Bodenflilche eine gr~5ssere ist als die der dartiber befindlichen llimmelsdecke, liegt auch fUr den Unerfairenen zu Tage." Wir haben diese Stelle wiederiolt frillier beigezogen. Wir haben (S. 161) mit ihir belegt, dass irrige Meinungen fast zather festgeialten werden als riclitige. Wir miochten beinahe entschuldigend ergiainzen, dass RMmer, deren Felder, wie wir gesehen haben, thats'aichlich gleicie Gestalten besassen, leichter dem, gerflgten Irrglauben verf alien konanten. Durften sie doch beinahe dem. Beispiele, durch welehes Quintilian sie eines Besseren belehren woilte, entgegenhalten, solohe Felder von 180 Fuss ins Quadrat kimen nichit vor. Zweitens ist, wie uns scheint, dureli die Satze hiber den Filichenraum, der verschiedenen, weniger vollkommnen und voll) jusgerum, ist das r~$mische Doppelfeldmaass, welches z. B. Varro definirt hat: Ju~gerumn dictusm iunctis duobus actibus guadratis.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 511
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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