Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

368 19. Xapitel. dem Bediirfnisse verdankt haben aus den drei Dreiecksseiten unmittelbar, aber richtiger als mittels -a >a< die Dreiecksflaiche 2 2 zn gewinnen. Einen wesentlichen. Naclitheil besass freilich in den Au "en de& handwerksmaissigen Feldmessers die heronische Formel gegenfiber von der der Aegypter: sie verlangte eine Wurzelausziehung. Die Ausfiflirung dieser Operation iiberschritt, wie wir wissen, die Hi~he des gemeinen Rechuens. Schriftstellerische Arbeiten wurden ihr gewidmet, von deren einistigem Vorhandensein wir Kenutniss erlangt haben, wenn sie auch selbst uns verloren sind. Urn eine soiche Vielen Missbehagen erzeugende Rechnungsaufgabe herumzukommen war fast Nothwendigkeit, wenn Praktiker mit~der Ausfilhrung betraut gewesen wiairen, und so blieben Niiherungswerthe fUr hiiufig auftretende emn ffir alle Mal berechnete Quadratwurzeln in Gebrauch. Wir haben in 1/-2 = emn Beispiel kennen gelernt, welches (S. 21 1) vielleiclit scion zu Platons Zeit in Uebung war, wir haben -auch =/ hervorgehoben, auf dessen Entstehung wir (S. 302) vielleiclit einiges Liclit werfen durften. Beide Niiherungswerthe hat Heron selbst anzuwenden nicit verseimait, er, der doci unter die Schriftsteller z~hlt, die fiber Ausziehung der Quadratwurzeln scirieben. Den Nilherungswerti. }/2 — glauben wir im Bucie des Landbaues an zwei versehiedenen Stellen zu erkennen 1). Die erstere Stelle behandelt das rechtwinklige Dreieck von den Seiten 30, 40, 500, bei welciem 50 }- /302 +f 402 sei; aber, heisst es weiter, es ist audi 50 =- (30 + 40) 5. i- Will man diese Ausrecinung nicit ffur baaren Unsinn neimen, so kann man ihre Entstehung nur folgendermassen erkliren. Im gleiciscienklig rechtwinkligen Dreiecke von den Seiten c, c, h ist h = c.1/2=f- CC- (c + c) 5. - -. Daraus wurde nun weiter ge scilossen, dass audi bei ungleichen Katheten c1 und c2 gerechnet werden diirfe h == (el + c2) 5. - emn Schluss, der uns, bei Leuten, die gewohnt waren, in ungerecitfertigter Weise aritimetiscie Mittel ungleicier Seiten einer Figur in Rechnung zu ziehen, nichit sonderlich auffallen kann. Die andere Stelle werden wir weiter unten besprechien. Die Anwendung, welcie Heron von I/n~ acit, tritt bei den 1)Heron, Liber Geepo-nicus 5O und 152-153 (ed. Hultsch) pag. 212, lin. 28-SO uind pag. 226, lin. 9-16.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 368
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 20, 2025.
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