Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

316 i 6. Kapitel. ein I vor, wabhrend wir (S. 195) bemerkt baben, dass Euklid grund siitzlich diesen Buebstaben vermeide. Wohi m~5glieh, dass diese Sitte zur Zeit des Eudemus, dessen Aufzeichnungen Eutokius das Verfahren des Archytas enatnimmt, inoch niclit aufgekommen war. Fudr das Vorkommen des I in einer Figur des Eratosthenes wissen wir keine andere Erkhirung, als dass an dem urspDriingliehen Texte mancherlei, wenn auch den Inhalt wenig berlllirende Aenderungen vorgenommen worden sein milssen, Von denen unter anderen die Buebstaben der einen Figur betroffen wurden. War nun AE die gro5ssere, 4& die kleinere Linie, zwischen weiche die beiden mittleren Proportionalen einznschalten waren, so mnsste man (Figur 58) die ReclitZ, ~~~eckehen so versehieben, dass das erste ~~ if ~~ einen Theil des zweiten, dieses einen Fig. 58. Theil des dritten verbarg und zwar der Art, dass die von A4 nach J gezogene Grade durch die Pu-nkte B, Frhindnrchging, von weichen an die Diagonalen des zweiten und dritten Recliteckehens siclitbar waren; die B Z und IrH sind alsdann, wie leiclit zn beweisen ist, die beiden gesueliten mittleren Proportionallinien. Eratosthenes scbing diese seine Erfindung so hoch an, dass er zum ewigen Gedaichtnisse derselben emn Exemplar als Weiligeschenk in einem, Tempel aufli'aingen liess. Die von ibm selbst entworfene Inselirift, weiche die Gebranebsanweisung enthielt, soil das mehrgenannte Schlussepigramm des eratosthenischen Briefes sein. Oh emn von Pappus an zwei Stellen 1) erwiaihntes Werk des Eratosthenes uiber Mittelgri~ssen, zEibi gw&omrcov oder rdmot 7reP'g ~tkwirn~rag sich gleiclifalls auf die Wuirfelverdoppelung bezog, ist ungewiss. W~ire dem, so, so wfirde daselbst mo5glicherweise eine geometrisehe LO-sung gelelirt worden sein, da Pappus das eine Mal bemerkt, diese Sebrift stehe mit den line'aren Oertern ihrer ganze-n Voranssetznng nach in Zusammenhang. Noch geringffigiger sind die Spuren eines weiteren Werkes des Eratosthenes, weiche auf wenige unbedeutende (Ditate bei Theon von Snmyrna') sich'beschrainken. Wenn anch der Schluss gerecbtfertigt sein mag, in jenem Werke sei von den Proportionen und sonstigen arithmetischen Fragen die Rede gewesen, so schwebt doch die Behauptung 3) ganz in der Luft, sie babe den Titel Aritlimetik gefillrt. ')Pappus YIL, Prooemiurn (ed. Hultsch) 636 und 662. 2) Theon Smyrnaeus (ed. Hiller) 82, 107, 111. 3)Fabricius, Bibliotheca graeca (ed. Harless) IV, 121.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 316
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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