Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Archimedes und dessen geometrische Leistungen.28 281 urspriinDglich Iiu&xV roi3 J~goO- zacrgo'g geheissen, und der Name von Archimedes Yater sei demnach Pheidias gewesen, derselbe habe sich ilberdies als Astronom verdient gemacht. Allerdings ist damit der Zweifel niclit gelioben, oh Archimed, wie eine Nachricht meldet, dem K~Snige Hieron verwandt, oh er, nach einer anderen Nachricht, von niederer Geburt war. Sein nahes fast frenndschaftliches Verbijitniss zu dem K~5nige steht jedenfalls ausser Zweifel. Wer die Lelirer des Archimed gewesen sind, ist nicht bekannt. So viel gibt Diodor an'1), und emn unbekannter arabischer Schriftsteller bost~itigt es, dass er in Aegypten war, er wird daher jedenfalls zu den Alexandrinern iii Beziehung getreten sein. Audi vofl einem Aufenthalte Archimeds in Spanieri wird erziihlt. Nach Syrakus zuriickgekehrt lebte er dort der Wissensehaft, deren praktische Anwendung er jedoch so wenig verschm~hte, dass grade seine Leistungen in der Mechanik zu denen gelibren, weiche ihn am berllhimtesten gemaclit haben. Vor Allem waren die Dienste, die er seiner Vaterstadt Syrakus im Kriege gegen Rom leistete, gzeeiognet, sei-nem Namen Glanz zu verleiheni. Die Bemitihungen des Archimed waren es ganz allein, so erzdhlt Livius, welehe die Angriffe des Marcellus auf die belagerte Stadt durch zwei Jalire vereitelten. Nur dureli eine U-eberrumpeluing von der Landseite aus gelang es 212 v. Clir. Syrakus zu nelimen, und bei dieser Gelegenheit starb Archimed im Alter von 75 Jahren2), ein Opfer der Rohheit eines rbmischen Soldaten, weleher ilin niedermachte, w~hrend er des Tumultes nicht aclitend seine geometrischen Figuren in den Sand zei'chnete. Oh er dabei die Worte aussprach: zaga XCpa~av x Z j Uq't yq9 w V, jener mbge lieber den Kopf als die Linien ihm verletzen, oder nur um Schonung seiner Figuren bat,2 agdiqtj, cO; a~va~coitE, roi' dtyuppr' POV, wie emn anderer Ilericliterstatter in jedenfalls unriebtigem Dialekte Ihn ausrufen liaisst3), ist ziemlich gleichgiltig. Marcellus, der r'dmische Feldherr, empfand grosse Trauer Uiber den Tod des beriihmten Gegners und liess ihm emn Grabmal setzen mit einer mathematischen Figur als Jnschrift, wie jener es einst selbst angeordnet hatte. Das Grabmal seheint indessen von Archimeds Landsleuten schm~hlich vernachlUssigt wordena zu sein, da Cicero, der es bei seinem Aufenthalte in Syrakus, wo er 75 v. Chr. als Qu~iastor von Sicilien verweilte, aufsuchte,7 es nur mit Mflhe unter dein iberwuchernden Gestru-ppe entdeckte und an der Inselirift erkannte. Es liess es darauf auf's Neue in Stand setzen. 1) Diodor Y, 37. 2) Nach Tzetzes. Auf dieser Angabe beruht die Berechnung seines Geburtsjahres. 3) Die erste Redensart nach Zo nar as, die zweite nach Tzetzes.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 271
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 15, 2025.
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