Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die fibrigen Schriften des Euklid.27 273 d em. Dee'schen, fandein sich in dem Woepcke'schen Bruclistileke. Nimmt man hfinzu, dass in letzterenm Euklid als Verfasser gradezu gena-nut ist, so wird es fast zur Gewissheit, dass hier einae Bearbeitung des euklidiwhen Textes vorliegt. Eine wdrtliche Uebersetzung anzunelimen hindern einige vorkommende mathematische Unrichtigakeiten, die einem Euklid niclit wohi entstammen ko5nnen 1). Einige Beispiele der uns erhaltenen Aufgaben sind folgende. Das Dreieck wie das Viereck werden durch eine einer gegebenen Graden parallele Linie nach gegebenem Verhailtnisse getheilt. FU~r das Fiinfeck ist die Aufgabe niclit ganz so ailgemein gesteilt, aber immerhin wird die Theilung desselben nach gegebenem Verh~iltnisse verlangt, sei es von einem, Punkte einer Fiunfecksseite aus, sei es dureli eine zu einer Fflnfecksseite unter gewissen Voraussetzungen parallele Gerade. Endlich schliesst die pariser llandschrift, wie bemerkt, die Aufgaben emn, eine von eiuem Kreisbogen und zwei einen Winkel bildenden Geraden gebildete Figur durch eiue Gerade in zwei gleiche Theile zu theilen, und von einem, gegebenen Kreise eiuen bestimmten Theil abzuselineiden, Aufgaben, zu derenZ Lo~sung emn ziemlicher Grad geometrischer Gewandtheit erforderlich ist, wenn auch die Grundlage derselben durchaus elementarer Natur bleibt. Die Figur 1, A4 B.PJ z. B. (Figur 43) wird, wenn E die Mitte der Sehue BJA bezeichnet, offenbar dureli die ge- Fg 3 brochene Linie A EF halbirt. Wird alsdaun EZ parallel zu Al' gezogell, so haben die Dreiecke AZI' und AEF' gleichen Juhalt, uiid mithin halbirt auch die Gerade Fz unsere Figur. Einige andere Seliriften des Euklid k~5nnen als die geistige Fortsetzung seiner Porismen betrachtet werden, indem. sie sich zur h~6heren Mathematik ihrer Zeit ordnen lassen: Vier Bildher fib er die Kegelselinitte und zwei Bicher fiber die Oerter auf der Oberfl'ache. Das letztcrenannte Werk, die ro'zcot ZQ0 'EZtcpdv'Mav, hat als Spur ausser seinem, Titel nur vier Lemmen bei' Pappus hinterlassen2). Wenn man daher gemein~t hat, Euklid habe in diesen ') Das bemerkte bereits S av ilius, Praelcctiones tresdecim in Principium Blementorurn Euclidis. Oxford,7 1621, pag. 17. 2) Pappu s VII propos. 235 sqq. (ed. llultach) pag. 1004 sqq. CAN~TORI1 Gesehicbto der Mathematik 1. 2. AufI. 18

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 273
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 13, 2025.
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