Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die Akademie. Aristoteles.27 237 in 5040 enthalten seien (S. 213). Allein dort schien es notliwendig zuzugeben, dass eine empirisclie Zdhlung zu diesem Ergebnisse geflilrt haben werde. Bei der Aufgabe des Xenok-rates schliesst die Gri5sse der Zahi jede ZMhlung, ihre Abweichung von einer runden Zahi jede aligemein hingeworfene Abschditzung aus. Xenokrates muss gerech-net, naach einer combinatorischen Formel gerechnet haben, und wenn dieselbe audi offenbar unrichtig gewesen sein muss, so waire es niclit weniger wissenswerth, die Formel und ihre Ableitung zu kennen. Eine Wiederherstellung derselben aus jener Zahi ist uns niclit gelungen. Suchen wir ganz kurz zusammenfassend unserem Ged~ichtnisse einzupriigen, welcherlei Bedeutung Platon, seine ausserhaib des Pythagorxiismus stehenden Vorg~inger und seine eigenen Schiller fUr die Entwicklung der Mathematik besassen. Die Mathematik gewinnt in dieser Zeit an Umfang in einem zweifachen Sinne dieses Ausdrucks. Der Umfang nimmt zu durch neu entdeckte Siatze und Methoden. Der Umfang nimmt zu durch die Zahi der Perso"nlichkeiten, die mit Mathematik sich besch~iftigen. Die letztere Zunahme begriindet sich dureli die Nothwendigkeit, durch die INMathematik hindurch zur Phulosophie zu gelangen. Die Neuentdeckungen gehi~ren zu einem Theile den Elementen an, weiche seit Hippokrates in wiederholter Ausarbeitung dureli Leon und durch Theydius sich wesentlich vervollkommnenu. Die phulosophiseli begrtindenden Kapitel der Mathematik bilden. sich. Definitionen werden ausgesprochen. Methoden werden erfunden. Fragen nach der M'Oglichkeit des Geforderten, an die man frijiher kaum daclite, bilden jetzt eine unbedingte Vorausaussetzung. Aber diese Methoden, vornelimlich die Analyse und der Diorismus, Uussern ilire hauptsilchliche Wichtigkeit in der Lelire von den Oertern, in der h6heren Mathematik des Alterthums, weleher der andere Theil der Neuentdeckungen angehi5rt. Es sind der Hauptsache nach drei Probleme, dureli weiche die h~5here Mathematik, der Zirkel und Lineal niclit gentigen, hervorgerufen wird: die Quadratur des Kreises, in der Form, wie Dinostratus sie behandelt, die Rectification mit einschliessen'd, die Dreitheilung des Winkels, die Verdoppelung des WtIrfels. Die beiden letzten Probleme fillren zur Erfindung mannigfacher Curven, unter weichen die Kegelsehuitte durch die spiater gewonnene Ausbildung ihrer Lehre an Wichtigkeit hervorragen. An sick aber sind sie kaum merkwflrdiger als jene anderen krummen Linien, von denen eine, durch Archytas zum-Zwecke der WU~rfelverdoppelung ersonnen, sogar eine Linie doppelter KrUiimmung ist. Die Kreisquadratur hat noch eine besondere Seite, mittels deren die h~5here Matheinatik des Alterthunms mit der der Neuzeit

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 237
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 14, 2025.
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