Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die Akademie. Aristoteles.23 235 Jheydius von Magnesia scheint sowohi in der Mathematik als auch in der fibrigen Philosophie bedeutend zu sein; er selirieb auch selir gute Elemente, wobei er vieles Specielle veraligemeinerte. Ganz ebenso war Kyzikenus von Athen oder Athenaeus von Kyzikus, denn die griechische Form O' Kvgtxnv0' 'A~ffhvcaog kaun beide Bedeutungen haben und ist bald so, bald so iibersetzt worden 1), urn die n~mliche Zeit lebend, sowohi in den anderen Wissenschaften als ganz besonders auch in der Geometrie beriihmt. Alle diese verkehrten in der Akademie mit einander, indem sie ilire Untersuchungen gemeinschaftlich ansteliten. He rm otimu s von K ol oph on fiflirte das frhhfer von Eudoxus und Theaetet Gefundene weiter aus, entdeckte vieles zu den Elementen Geh~5rige und selirieb Einiges fiber die Oerter. Phulippus von Mende, des Platon Selitiler und von ilim den Wissenschaften zugefiihrt, steilte nach Platons Anleitung Untersuchungen an und nalim sich das zur Bearbeitung, wovon er glaubte, dass es mit Platons Philosophie zusammenh~inge. Die nun die Gesehichte geschrieben haben, fitlirten bis Zn diesem Punkte die Entwicklung der Wissenschaft fort." So der Schluss des alten Mathematikerverzeichnisses. Von den vier Miinnern, weiche bier genannt sind, ist einer uns schon bekannt: Phulippus von Mende. Es ist kaum einem Zweifel unterworfen, dass er derselbe ist, wie Philippus Opuntius (von Opus)'), dass er emn bedeutender Astronom war, zuerst walirscheinlich mit optischen Untersuchungen sich beschiaiftigte und insbesondere den Regenbogen als Brechungserscheinung erkaunte. Von den Arbeiten fiber Vieleckszahlen war (S. 158) die Rede. Auch die Literaturgeschichte ist unserem Philippus, zu Dank verpificlitet, als demjenigen, der die 12 Biicher Gesetze des Platon herausgab und emn 13. Buch, die sogenannte Epinomis, als Anhang verfasste. Von den drei iibrigen Persoinlichkeiten dagegen wissen wir nichts, wenn wir von dem sehr ailgemein gehaltenen Ausspruche des Yerzeichnisses selbst absehen, Hermotimus habe uiber die Oerter geselirieben. Em geometrischer Ort in Ailgeineinen ist der Inbegriff von Punkten, weiche insgesammt gewisse Bedingungen erftillen, die hinwiederum durch keinen Punkt ausserhaib des geometrischen Ortes erfilIlt werden. Pappus sagt uns weiter, dass man versehiedene Arten von Oertern unterschied3). Ebene Oerter, Iro'xot lziz~ot, wurden die gena-nnt, weiche gerade Linien oder Kreislinien sind; kbrperliche Oerter, -6ro'no 6rEqot, die, weiche 1)Bretschneider hat die erste, Friedlein die zweite Uebersetzung angenomnmen. 2) Aug. B t$ kh, Ueber die vierjfthrigen Sonnenkreise der Alten (Berlin 1863) S. 84-40. 3)Pappus VII, Praefatio (ed. llultsch) pag. 662 und 672.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 235
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 20, 2025.
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