Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die Akademie. Aristoteles.23 223 dureli Schiff bruch am Vorgebirge, Matinunt, vielleiclit beim. Antritt einer Reise nach Griechenland. Warum. das Mathematikerverzeichniss ilin gerade hier uand niclit schon einige Zeilen frflher -neunt, ist niclit ganuz kiar. Mi~glicherweise soil durch seine Stellung mitten unter iMilnnern der Akademie der mittelbare Einfluss bezeugt werden, den er durch7 seine friffheren nahen Bezieliungen zu Platon auf diese Schule ausiibte. Ueber die Eclitheit oder Uneclitheit, von Bruchstticken phulosophisehen, ethischen, musikalischen Inhaltes, weiche unter dent Namen des Archytas auf uns gekommen sind, herrschen die entgegengesetztesten uns g~lilcklicherweise nicht kiimmernden Meinungen. Walirend die Einen jene Bruclistlicke anerkennaen, gehen die Andern so weit, sie fast insgesammt Eir Fallsehungen eines alexandrinischen Juden urn das Jalir 39 n. Clir. zu halten 1). Fast insgesammt, die mathematischen Bruclistflcke n~imlich bleiben vom Zweifel unbehelligt. Wir haben ihirer Utbrigens schon gedaclit. Die Wiirfelverdoppelung des Archytas und die wiclitigen Folgerungen, welche aus ihr ffir seine stereometrisolien Kenntnisse zu ziehen sind, haben uns im. vorigen Kapitel, die Leistungen des Archytas auf dem. Gebiete der Propo rtionenlehre schon frillier (S. 155) beschuiftigt, und auf letztere kommen wir gleich nachher noch einmal bei Gelegeinheit des Eudoxus zu reden. Emn Letztes, was, wiewohi oben (S. 216) gesagt, bier besonders betont werden inag, ist, dass Archytas die Me chanik zuerst, methodisch behandelte, indem. er sich dabei geometriseher Grundsatze bediente. The~itet von Athen, der Platon nahe genug stand, dass dieser Iln zur namengebenden Persdrdichkeit eines audi mathematisch lesenswerthen. Gespraches machit, ist, seiner Lebeniszeit nach nichit genauer zu bestimmen, als es durch diese eine Angabe geschieht. Seine Arbeiten. mllssen der Lelire von deni Irrationalen gewidmet gewesen sein. Er theilte sammtliche Zahlen in zwei Klassen, in die der Quadratzahlen, weiche durch VervielfiUltigung einer Zahl mit einer ihr gleichen entstehen, und in die Rechteckszahlen, bei weichen die zu vervielffaltigenden Zahien ungleich gewahlt werden milissen 2). Das eintheilende Unterscheidungsmerkmal ist, hier demnach Rationaa t, beziehungsweise Irrationalifilt, bei der Ausziehung der Quadratwurzel, und man kann hier eine frillier (S. 171) von uns angekiindigte IBestatigung dperjenigen Vermuthung finden, weiche Quadrat und Ileteromekie in der pythagor'aischen Kategorientafel des Aristoteles einfach als Ersatzwi~rter fUr -Rationalitat und Irrationalitat erkhjirt. ')So besonders Gruppe, der diese These zuerst aufstelite. 2) Platon, Theaetet pag. 147-148. Vergi. Rothlauf S. 24 flgg.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 211
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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