Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Pytagoras und die Pythagoriler. Geonietrie.19 1b9 o + 1 = 1 nicht beachten will. Aber der Grieche jener alten, Zeit konnte diese Ueberlegung nicht anstellen, konnte, weun sie ilim m"0glich gewesen wiare, die zweite Gleichung nicht denken. Wir kommen auf den Zahienbegriff der Griechen noch zurlick. Gegenwartig wissen wir nur, dass die Null, fUr weiche sie kein. Zeichen hatten, ihuen auch keine Zail war. Wir sind darUber auf's Deutlichste durch einen der schon. genannten Aritlimetiker unterriclitet. Nikomachus sagt uns, jede Zahi sei die halbe Summe der zu beiden Seiten gleich weit vona ilir abstehenden Zalilen; nur die Einheit bilde eiue Ausnahine, weil sie keine zwei Naehbarzahlen besitze; sie sei darum die H4lfte der einen unmittelbar benachbarten Zahl 1). So mussten die Zalilen 9, 16, 25 und mit ihnen die Zahien 3, 4, 5, deren. Quadrate sie waren, welche ihre Ordnungszahlen in der Reihe der Quadratzahlien bildeten, der Aufmerksamkeit empfohlen sein, urn so dringender empfohlen sein, wenn dieselben Zahlen schon anderweitig als mit merkwiirdigein Eigenschaften versehen bekannt waren. Dass dem so war, dartiber mUissen wir uns jetzt zu vergewissern suchen. 7. Kapitel. Pythagoras und die Pytliagoraler. Geometrie. Wir sind an dem Punkte ange-langt, wo wir die nur mm Bilde geometrische Aritlimetik der Pythagoriler mit ihrer eigentlichen Geometrie in Verbindung treten sehen. Wir haben demgemadss auch auf diesem Gebiete abzusuchen, was unmittelbare oder mittelbare Ue.berlieferung demz Pythagoras und seinaer Schule zuweist. Zunaclist k~nnen wir eine gauze Gruppe von geometrischen Kenuntnissen zusammenfassen unter dem gemeinsamen Namen der Anlegung der Flilchen.,,Alterthiknlich, so sagen die Schiller des Eudemus, und Erfindungen der pythagorilischen Muse sind diese Satze, die Anlegung der Fliichen, ihr Ueberschiessen, ihr Zurtickbleiben, 1j T'E r~ ajpoA3J rco-v xcogtcov zat 'q ivrpo0h'j zcd ~ So lautet der erliiuternde Bericht des Proklus zu der euklidisethen Aufgabe an einer gegebenen Graden unter gegebenem Winkel emn Parallelogrammi zu entwerfen, welches einem gegebenen Dreieck gleich sei. Desselben Wortes 16'At7(ciz2J bei Anlegunag vona Filichen bedient sich Platon in seinem Menon3), und Plutarch liisst an einer Stelle 1) N ieo m a chu s, E i sa gog. arithmn. I, 8 (ed. H o h e), pag. 14. 2) Proklus~ (ed. Friedlein) 419. 8) Platon, Menon pag. 87.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 159
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 13, 2025.
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