Spezielle algebraische und transscendente ebene kurven. Theorie und Geschichte. Autorisierte, nach dem italienischen Manuskript bearbeitete deutsche Ausgabe, von Fritz Schütte. Mit 174 Figuren auf 17 lithographierten Tafeln.

722 Nachwort. die kartesischen in Polarkoordinaten. Diesem einfachen Verfahren verdanken ihre Entstehung aufser der logarithmischen Spirale (zu der man allerdings auch auf anderem Wege gelangt) die hyperbolische (Nr. 188) und die parabolische (Nr. 187) Spirale und die höheren Grades (Nr. 185); ferner der Lituus (Nr. 190), sowie ein grofser Teil der algebraischen Spiralen (Nr. 188). Indem man ein ähnliches Verfahren auf die gewöhnliche Traktrix anwandte, gelangte man zur Traktrix complicata (Nr. 232). Die geometrische Methode des Cartesius und Fermat, wenngleich sie von dem allerhöchsten und unbestreitbaren Nutzen ist, bietet dennoch unter Umständen ziemliche Unbequemlichkeiten, die man vergeblich zu leugnen oder zu beseitigen versuchen würde: die erste derselben ergiebt sich aus der Notwendigkeit, dafs man immer die Koordinataxen zu berücksichtigen hat, und zwar als fremde und häufig hinderliche Elemente. Die Versuche, diesen Unbequemlichkeiten auszuweichen, gehen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Dies zeigen folgende Worte, die Lacroix in der Vorrede seines grofsen Traite du Calcul differentiel et du Calcul integral (Paris 1797) S. XXV schrieb:,En ecartant avec soin toutes les constructions geometriques, j'ai voulu faire sentir au lecteur qu'il existoit une maniere d'envisager la Geometrie, qu'on pourroit appeler Geometrie analytique, et qui consisteroit a deduire les proprietes de l'etendue du plus petit nombre de principes, par des methodes purement analytiques, comme Lagrange l'a fait dans sa Mechanique a l'egard des proprietes de l'equilibre et du mouvement." Diese Richtung in der Geometrie, meisterhaft innegehalten in den Werken besonders eines Hesse und Clebsch, hat schliefslich dazu geführt, das Studium der ebenen Kurven mit der Theorie der ternären algebraischen Formen zu identifizieren: ihr verdanken wir fast die ganze allgemeine Theorie der algebraischen Kurven, auf ihren ungeheueren Wert hinzuweisen, wäre daher überflüssig. Aber auch sie genügt noch nicht vollständig den Wünschen nach Befreiung von der unumgänglichen Betrachtung solch künstlicher Elemente, wie die Koordinaten sind, dem Bestreben eine analytische Geometrie zu besitzen, die ausschliefslich mit Elementen operiert, die mit der zu untersuchenden Kurve in engem Zusammenhange stehen. Diesem Bedürfnisse zu genügen, versuchte Leibniz mit seiner Characteristica geometrica, und dies gelang Grafsmann durch den in seiner Ausdehnungslehre enthaltenen geometrischen Kalkül. Dies zu erreichen waren auch diejenigen bemüht, die eine Kurve durch eine Gleichung darzustellen suchten, in welcher keine künstlichen Elemente, sondern nur solche vorkommen, die mit der Gestalt der Kurve zusammenhängen, wie Bogenlänge und Krümmungsradius. Die Anfänge dieser Methode sind schon mehr als ein Jahrhundert alt, und schon 1798 bemerkt Lacroix im II. Bande des vorhin rühmlichst erwähnten Traite, nachdem er davon eine Anwendung gemacht hat (S. 392): ~cette maniere de presenter l'equation d'une courbe, est remarquable en ce qu'elle n'emploie que des quantites absolument inherentes a la courbe proposee et qu'elle ne laisse d'arbitraire que le choix du premier point." Andere Beiträge für denselben Gedankengang liefern die beiden Werke von C. F. Krause und A. Peters, die wichtigen Abhandlungen von Whewell,

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Spezielle algebraische und transscendente ebene kurven. Theorie und Geschichte. Autorisierte, nach dem italienischen Manuskript bearbeitete deutsche Ausgabe, von Fritz Schütte. Mit 174 Figuren auf 17 lithographierten Tafeln.
Author
Loria, Gino.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1902.
Subject terms
Curves, Plane.
Curves, Transcendental.

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"Spezielle algebraische und transscendente ebene kurven. Theorie und Geschichte. Autorisierte, nach dem italienischen Manuskript bearbeitete deutsche Ausgabe, von Fritz Schütte. Mit 174 Figuren auf 17 lithographierten Tafeln." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abr0252.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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