Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

794 76. Kapitel. xgelesen und dureli diesen Buclistaben zu wiederholen gedaclit habe, 1st noch immer nicht ausgeschiossen, weun auch auf die M~iglichkeit lhingewiesen worden 1st, Cataldi's t (S. 623) habe als, Muster gedient und sei in x ilbergegangen 1). Die Potenzbezeichnung nalim bei Descartes gleichfalls die Gestalt an, weiche ihr bleiben solite. Er bediente sich reclits erh~iht stehender Exponenten. Den Exponenten 2 findet man aber bei Descartes nicht; statt, dessen ist der quadrirte Buclistabe zweimal geschrieben 2), also aa, nie a'. Aligemeine Exponenten wie a n schrieb Descartes noeb nicht, und ebensowenig negative oder gebrochene. Auch Wnrzelexponenten fiber den Wurzelzeichen kommen bei urn noch nicht vor. Die Quadratwurzel ist durch ein einfaches Wurzelzeicheni, die Kubikwurzel durch Hinzusetzung des Buclistabell C zum, Wurzelzeichen angedeutet 3) J/G.+ -q /qq4 P. Diese Kubikwurzel bringt Descartes bei Auflbsung kubischer Glei.chungen bei, eine Aufl~sung, deren Erfindung, wie er sagt, Cardanus einem gewissen Scipio FerrenLs zuschreibe. Wir erw~ihnen dieses, weil hier die einzige Stelle der Georaetric ist, in welcher fiberhaupt ein verhiiltnissm~issig neuer Schriftsteller genannt ist. Sonst begegnet man h~chstens Namen wie Pappus, Apollonius, also Von Makinnern des Alterthums, welche als Yorgiinger in der Algebra natiirlich nicht in Frage kommen. Die Gicichungen sind mneistens auf Null gebracht4), wie es vereiuzelt scion bei Stifel vorkam. Einc Neucrung von Descartes bestelit in der Andeutung soldier Glieder, die in dem Gleichungspolynom-e feilen, durch emn Sternchen l): y4 -8y' -lyy + 8y' cc O, wo ausserdern zweierlei Zn beacliten ist: der Coefficient 1, weicher bei dern quadratischen Gliede sich findet, den aber Descartes nur bei spiiteren Gliedern des Gleichungspolynomes, nie bei dem. ersten (hier y4) schreibt, und das ans einer umgekehrten Yerschlingung der Bucistaben ae entstandene Gleichheitszeichen _io. Jede Gicichung kann, sagt Descartes, so viele unterschiedene ')G. Wertheim in der Zeitschr. Math. Phys. XLIV. Histor.-liter. Ah~thlg. S. 48. 2) Genau dieselbe Gewolinheit hatte auci G a u s s, dessen Meinung 'war, eineC Abkirmung niusse nur dann in Anwendung kommen, wenn sic wirklich geriflge ren Platz einnelime. Nun nimmt a a irn Drucke nicht nelir Raumn cm al S also hat es bei der ersten Schrcibwcise zu verblciben. 1) Descartes, Geoni. I, 93. 4) Ebenda I, 41-42 erstmalig,. ') Ebenada I, 71 erstrnialig.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 783
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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