Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Erfindung von Methoden. Wahrscheinlichkeitsrechn. Kotteubrflehe- u. s. w. 759 lung fiber das Wtirfelspiel die Ehre erster Erfindung zu Gunsten seiner franzro-sischen Vorgianger zurfick, fiigte aber mit gleichem Rechte hinzu, jene hiitten ihre Methoden so geheim gehalten, dass er gezwungen gewesen sei, den ganzen Gegenstand voif* den ersten Anfiingen an zu entwickeln 1). Schon am 10. Miirz 1656 waren lluygens Untersuchungen fiber die Wahrscheinlichkeitsrechnung im Gange, am 20. April war Einiges druckfertig, am 6. Mai hatte Franciscus van Schooten scion zugesagt, vielleicht schon begonnen, die holliindisch geschriebene Abhandlung ins Lateinische zu iibersetzen 2), urn sie dann 1657 unter dem oben angegebenen Titel semnen eigenen vermischten Untersuchungen als Anhang anzuschliessen, und alle diese Daten liegen vor dem des Briefes, in weichem Carcavy die Fermat'sche Einlage iibersandte, eine Best~itigung unserer Behauptung, dass der Keim zn lluygens' Untersuchungen in Gespriichen gelegt wurde, welche bereits in Paris stattfanden. Die Grundlage, auf weiche iluygens seine Betrachtungen stMAz, ist die des aritlimetisehen Mittels. Wenn, sagt er unter Anwendung allgemeiner Buclistaben, in _p M~illen jeweil eine Summe a, in q FMillen jeweil eine Summe b mir zufdIilt, so i st in jedem einzelnena Falle meine Erwartung + Daran kniipft er dann Theilungsp +q aufgaben, weiche er vollstiindig in Pascal's Sinne, bevor dieser das arithmetische Dreieck anwandte, behandelt, so dass es wahrscheinlich wird, er habe durch Roberval mehr Andeutungen fiber das Verfaliren Pascal's als iiber dasjenige Fermat's erhalten. An die Theilung zwischen zwei Spielern kntipfen, sich iihnliche Aufgabeu unter Annahme von drei oder noch melir Spielern und wir erinnern uns, dass hier Pascal ratlilos geblieben war, wenigstens seines Dreiecks Bequemliclikeit emnbiisste. lluygens wendet audi hier emn recurrirendes Verfahren. an. Es wird berechnet, wieviel jedem einzelnen Spieler unter der Voraussetzung zukomme, es sei emn weiteres Spiel gemacht worden und der Reihe nach zu Gunsten jedes der betheiligten Spieler ausgefallen. Ausser den Theilungsaufgabena waren von De Mere seiner Zeit audi Wffrfelaufgabeu gestellt worden. Pascal und Fermat liessen sich diese, als leichter, wenig angelegen sein. iluygens dagegen setzt sie von Propositio X seiner Abhandlung an auseinander, und wieder auf ')Sciendurn vero, quod jam pridem iwte,' praestantissimos tota Gallia gcomnetrcts calculus hic agitatus fuerit, nequis indebitam wildh prirnae hivnvtionis gloriami hac in re tribuat. Caeterum Mil, dilficillhitis qnibusque quaestionibus sc invicern exercere soliti, methodasm suarn qisqae occiltam retinuere, adeo ut a Primis elementis universam hanc materiam evoluere inihi necessc ftterit. 2) Oeuvres (le Iluygens I, 389, 405, 413.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 743
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 23, 2025.
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