Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Deutsche Rechenmeister und Cossisten ausserhaib der Universitilten. 415 Aiisatzes geuibt wurden. Geometrie war noch immer emn ziemlich vernachliissigter Zweig der Wissenschaft, an welehem eigene neue Triebe sich niclit zeigtein. Trigonornetrisches haben wir iiur bei Apianus und bei Gemma zu erwilhnen gehabt, allerdings, in einer Weise, die beiden Miinnern alle Elire maclite. 61. Kapitel. Deutsche Reehenmeister und Cossisten ausserhaib der Ilniversitaiten. Wir reden nunmehr voII solehen Verfassern von Rechenbilehern, welche niclit an Universitiiten thiiig waren. Dass derartige Schriften ini einer Anzahl vorhanden waren, welche fast eher die Anweiidung des Wortes Unzahl gestattet, haben wir bertilirt, (S. 408). Eines dieser Werke, welches eineu encykiopildischen Inhalt besitzend, ein Spiegelbuld jeglicher Sehriften ftir wissenschaftiehen Seibstunterriclit am Begiiine des XVI. Jahrhunderts in Deutschland darbietet, ist die Margaritha philosophiea des Karthiluserpriors Gregor Reiseli ). Der Verfasser ist in Balingen in WtIrttemberg geboren. Er studirte seit 1487 in Freiburg und erwarb dort die akademischen Grade eines IBaccalaureus und eines Magisters. Dann trat er dern Karthiluserorden bei, In weichem er zu hohem Ansehen gelangte. Als Prior des Freiburger Karthuluserkiosters starb er 1528. Die Margaritha philosoPhica ist zuerst 1503 gedruckt 2), weitere Ausgaben folgteul, wovon die nzeisten in Strassburg, die Presse verliessen. Eine Ausgabe wurde 1523 dureli Orontins Finaens (S. 378) in Paris veranstaltet. In Ges9talt eines Zwiegesprilches zwischen Lehrer und Schiller sind die sieben freien Kiinste in ebensovielen Bilehern der Reihe nach in lateinischer Sprache behandelt. Meistens steilt der Schfller die Frage, weiche der Lehrer ibm beantwortet, doch kommt auch das Gegentheil vor, dass der Schijier Fragen des Lebrers zu beantworten hat. V/or den meisten Blic-hern befindet sich eine symbolische Abbildung des zur Behandluing gelangenden Gegenstandes, und insbesondere das Buld, weiches die hechellkunst er~iffnet, ist als bemerkenswerth wiederholt gesehuldert wordeni. Die Rechenikunst als Fraui dargestelit, Typus arithmcticae, limimmt die Mitte des Bildes ein und streckt mit jeder Hand emn ge1)Aligemeine deutsche Biographie XXVIII, 117, Artikel von Pr anti. - Ilartfelder in der Zeitschrift fair Geschichte des Oberrheins Nr. 5, V. 2, S. 170 hi5 200. 2) Die Unrichtigkeit der Behauptung, es gilbe auch schon eiue Ausgabe von 1496, hat llartfelder 1. c. dargethan.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 403
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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