Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Mathematiker an deutschen Universitftten.40 405 selirieben. Ersterer heisst semicirculus versus, letzterer semicirculus rectus. Auf der Halbirenden des Winkels BAC mit der Entfernung 2V von A wird emn neuer Mittelpunkt 0 bestimmt, von welchemi aus drei concentrische Kreisb~gen beselirieben werden, deren diusserster duroli B und (J geht, wdhrend die beiden inneren in kleiner Entfernung von jenem und von einander auf AB und A Ci aufstehen. Diese Kreisb~igen begrenzen emn StUck Kreisring, auf welchem die Emntheilung von 0 bis 900 unter Angabe auch von Bruclitheilen von Graden in der Richtung von A nach C abgelesen werden kaun. Endlich ist in A ein in beliebiger Riclitung A G spannbarer Faden vorhanden. Nun sei -)C GAB= a und A G schneide in dieser Lage den semicirculus versus in II, den semicirculus rectus in K. Denkt man die Haibmesser jener llalbkreise PH, EK gezogen, so ist '21 AH AD2 AB -Cos ac und BA - AH = BA sin vers. ac. Ferner 2 A AK_ AE A C cos (900 - a) == sill a. Trdgt man somit durch einen in A eingesetzten Zirkel Al:= AH auf AB und AL == AK auf AC( auf, was in unserer Figur unterblieb, urn sie nicht weiter mit Buclistaben Zn beschweren, so kann man in I die Strecke BI== sin vers. ac, in L diejenige AL == sin a ablesen. Dass Apianus emn niclit minder feiner lldfling als Mathematiker war, bewies er dadurch, dass er in den drei sich durchs~etzenden Kreisb~gen AHB, AKCO, BG C die Gestalt eines Fucliseisens erkannte, des Wappens der Freihern von Stadion, und dass er daraus Gelegenheit nahm, seine Schrift dem, diesem Geschlechte entstammenden Bischofe Christoph von Augsburg, der sich urn stets als Gbnner erwiesen hatte, zuzueignen. Bemerkenswerth erseheint, dass Apianus nur vom Sinus, Sinus versus und Sinus Complementi (unseremn Cosinus) Gebrauch maclite. Die Tangenten finden sich nirgend bei jim vor, so sebr Regiomontan's Tabula foecunda geeignet war, sie dem -Astronomen zur Anwendung zu empfehlen. Wiihrend der Zeit, von weicher hier die Rede ist, volIzog sich eine wissenschaftliche That an der Universit~it B as el. Dort starb 1541, dort lehrte zuletzt Simon Grynaeus der iiltere1), der in Wien und Ofen, in Heidelberg und Tilbingren vorher seine humanistisebe 1) Rud. W oIf, Biographien zur Kulturgeschichte der Schweiz II, 10, Note 1 0 und 12. - Poggendorff 1, 967. - Weissenborn, Die Uebersetzungen des lEnklid durch Camnpanus und Zamberti S. 64.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 403
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
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