Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Franz~5sische, spanische und portugiesische Mathematiker. 38

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Franzosen zu. behandein, wenn nicht 1516 und wiederholt 1518 in
Alcala emn Cursus quatuor rnatlheraticarum cirtium liberalium erschienen
ware. Bemerkenswerth ist aus seiner Aritlimetik, dass er Namen fMr
106 und 1012 keunt, weiche von den bei Chuquet vorkommenden
abweichen; 1,06 heisst ihm cuento und 1012 erst heisst minion. Die geometrische Abtheilung des Cursus soil sich hauptsachlich an Campanus
und Bradwardinus anschliessen, in- der Angabe zweier Kreisquadraturen
folge er Bouvelles. Die Darstellung der Perspective sei reich an geschiclitlichen Bemerkungen.
Wir schalten hier den Namen eines Ungarn Magister Georgills de Hungaria ei, der, wie die von ihm benutzten Zahlwirter
cuento und rnilon beweisen, als Schiller Ciruelo's betrachtet werden
muss. Diese Abhuingigkeit weist ilim hier semnen, Platz an, w'aihrend
das Erscbeinnngsjahr 1499 seiner in Holland gedruckten Arithmetik')
ihn schon im 55. Kapitel zur Erwilhnung hadtte bringen sollen.
Etwa in gleiche Linie mit Ciruelo ist J u.an Mar ti n ez G uij e no)
zu stellen. Das Wort Guijeno bedeutet Kieseistein und wurde als
Silicius latinisirt, unter welchem Namen der hier gemeinte Schriftsteller verhidltnissmiissig am bekanntesten ist. Er war Professor der
Philosophie an der Universitiit Salamanca, spilter Erzbischof von Toledo
und Cardinal. Audi er war einer der Lehrer Philipp II., wozn er
als Nachfolger des Ciruelo ernannt wurde, naclidem dieser, wie man
crzahlt, durch semnen kleinen Wuchs sicli als -iicht recht tanglich erwiesen hatte. Silicins liess 1514 in Paris eine praktische Arithm-etik
drucken, welche, wie wir scion wissen (S. 219) das Linienrechnen
lehrte, und welche (S. 378) Finaens wenige, Jahre spater wiederholt
zum Drucke bef6rderte, und gab Schriften des Suisset herans.
Gasper Lax3) war, obwohl Spanier von Geburt, Lehrer an der
Universitat Paris und, gab dort Sciriften fiber Aritlimetik und fiber
Proportionenlelire herans. Sp:ilter kehrte er nach seiner Heimath zurilck
und lelirte in Saragossa, wo er 1560 starb.
Juan de Ortega) geh~irte dem. Orden der Priidicatoren an.
Er liess 11512 in Barcelona eine Gompusicion (le la arte de la arismnetica y Juntarnente dle geornetria erscheinen, weiche- dann wiederholt
tuld in verschiedenen Sprachen gedruckt worden ist. Wir sind durch.
')Die Aritlimetik des Magisters Georgius de ilungaria aus dem Jahre 1499
vOR Coloman von Szily und August ileller. Math. und naturw. Berichte
a'us Ungarn. Bd. XII. Budapest 1894. Die Arithmetik selbst ist gleichfalls 1894
in Budapest in Neudruck erschienen. 2) Pogge-ndorff, LI, 930-931. 3) Ebenda
J, 1395. 4) Kr~tstner, I, 96-99. - Jos. Perott, Stur une arithrne'iqite
espvg-nole du scizibne siec~e in Builetino Boncompagni XV, 163 —169.
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