Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Luca Paciuolo.32 327 sein uind daraus folgt alsdann x2 + 1 91,x A427 VL,~ 117 734 1166 Trotzdem drei Unbekannte (unsere x, y, z) in der Aufgabe vorkommen, kann man sie im Grunde doch nur als quadratisehe Gleichung mit zwei Unbeka-nnten bezeich-nen, indem bei der Besprechung der Beziehungen zwischen x und y kein z vorkam und ebenso kein ywo die Beziehungen zwischen x und z in Rede kamen. Den gleichen Charakter tragen s~mmtliche Aufgaben des Tractates bis zu derjenigen, weiche die Nummer 22 fillirt. Immer sind zwei Unbekannte ans Gleichungen bald des ersten, bald des zweiten Grades zu. ermittein. Die 23. Aufgabe diirfte die 1. des 9. Tractates darstellen. Alit ihr beginnt eine -nene Gruppe von Aufgaben, in deren jecler drei Unbekanute vorkommen. Der 10. Tractat') ist wieder mit bestimmtem Namen abgesondert. Er heisst: Von den anssergew6hnlichen Anfgaben, de straordinariis. Auch hier sind es meistens Textgleichnngen ersten und zweiten Grades, welche gelist werden sollen; mitunter bedarf es dazn keiner Algebra, sondern nur der Rechnung mit Proportionen. Ganz ftberrasehend erscheint dazwischen folgende Aufgabe 2): Emn Spiel, welehes auf 65 gewonnene Punkte gespielt wird, muss in einem. Augeublicke unterbrochen werden, in weichem. der eine Spieler auf 5, der andere auf 2 steht; wie ist der Einsatz zwischen ihnein zn. theilen? Paciuolo mneint, die Theilung habe im Verhiiltnisse der scion gewonnenen Ptnkte, also imn Verhdiltnisse von 5 zu 2 zn erfolgen. Aelinlicherweise will er den Einsatz zwischen 3 Schiitzen, die auf 6 Treffer gewettet haben, aber zu schiessen aufhibren, naclidem. der erste 4 mal, der zweite 3 mal, der dritte 2 mal getroffen hat, im Verbhthnisse von 4 3: 2 getheilt wissen. Beide Aufgaben sind unriclitig gel6st, verdienen aber darum nicht weniger Beachtung, da sic das erste bekanute Vorkommen von Wahrscheinlichkeitsaufgabena in einem Lehrbnche der Rechenknnst darstellen. Der Begriff der Wahrscheinlichkeit im mathematischen Sinne ist, wie hier einschalteind bemerkt werden soll, allerdings jilter. Ein im, Jahre 1477 in Venedig gedruckter Commeutar zn. Dante's Divina Comuiiedia spricht sich fiber die llaufigkeit gewisser Wilrfe aus 3), wvelche mit drei Wflrfeln geworfen werden k~innen. Der niederste Wurf sei 3 und k~inne nur auf eine Weise entstehen, niimlich durch I auf jedem Wfirfel. Auch 4 k~5nne nur auf eine Weise eutsteheni, '1 ) Summa fol. 194 recto bis 197 verso. 2) Ebenda fol. 197 recto. 81) Libri 7I 188 Note.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 323
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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