Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
36 56 Goldstern. Das fast durchwegs z w e i g e s c h o, s s i g e Haus ist aus Bruchstein erbaut, der zuweilen des M~rtelbewurfes gfinzlich enthehrnt. Neben den zum grollen Teil modernisierten Fenstern findet sich noch htiuflg die alterttijmliche, ganz kliene Lichtoffnung, die schiellschartenfUrmig in der fiber 1 m dicken Mauer angebracht und mit winzigen Giasscheiben geschlossen ist. Das schwach geneigte, mit S c h i e f e r p 1 a t t e n beschwerte Dach springt meist an der Giebelseite vor und gewaihrt so den hier zum. Trocknen von Wgsche und Heizmaterial angebrachten Hoiziauben ein Schutzdach. Hie und da, besonders an alten IHdusern bemerkt man einen kleinen V o r b a u aus Stein, in weichem. sich die EingangstUr befindet und der, wie noch spater ausgefi~hrt werden soil, dazu. bestimmt ist, das Hausinnere vor dem Eindringen kalter Luft zu schiatzen. Das Bessaner Haus ist w o h n g rn u. b e n 'a r t i g angelegt, denn das WohngeschoB ist in den meisten Fallen 1 bis 2 m tief in die Erde -eingeiassen, so daB hfiufig nut- der oberste Fensterrand herauslugt. Der gr~Bte Teil dieses Keliergeschosses wird von der S t a I11 w o h n u n g, das heifit dem. von Mensehen und Tieren 'gemeinsam bewohnten Baum in Anspruch genommen. e rimeinde.4 iue 0 Alm JN /&_3~&~ 14 Lans ie-Vfiard p M Fig. 2. Kartenskizze von Bessans und Umgebung. Qber dem 5 o u t e r r a i n g e s c h o B erhebt sich das die Scheune und Sommerstuben enthaltende E r d g e s c h o BI. Mtnschliche Wohnung, Stall und Scheune sind hier somit unter einem Dache zu einer organischen B a u e i n h e i t verbunden und daher entfalien eigentlich in Bessans seibstandige Wirtschaftsgebtiude. NurI wenn einle gr6aere Anzahl von Kleinvieh vorhanden ist, wird eiu Teil desseiben in einer klieneren, nehen dem Wohnhause frei stehenden zweigeschossigen Bauliclikeit (Ibenal) untergebracht, deren unterer Tell als Stall, der obere als Scheune verwendet wird. D i e W e i I e r liegen fast siirtlich an den Gehlingen des rechien Ufers des Flaupttales sowie des Seitentales Averole. (Vergi. Fig. 2.) Ursprfinglich waren die Weiler viel ausgedehnter und einige zerfielen ihrerseits in einzelne kliene Ansiedelungen. Je mehr. aber der Marktflecken Bessans an Bedeutung gewann, desto mehr verfielen die Weiler, so daB3 es fieute deren nur mehrn vier gibt: Villaron, Gouiaz, Vincendi~res, Averole. Da diese Weiler im groBen und ganzen wenig Bemerkenswertes und Lokalcbarakteri stisches aufweisena, will ich eine detaillierte Schilderung derselben hier unterlassen. Es waire aber vielleicht von Interesse far die Ortsnamenforschung, daB der Weiler Vincendi~res uispriingliCh aus sechs Weiler
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- Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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- Wien.
- Subject terms
- Folklore -- Periodicals.
- Folklore -- Periodicals. -- Austria
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