Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.

B4 Mitteiiungen aus dem Verein und dem k. k. Museum fur 6sterr. Volkskunde. Tatigkeitsbericht des k. k. Museums fiur osterreichische Volkskunde f r das Jahr 1911. Erstattet vom Museumsdirektor Prof. Dr. M. Haberlandt. Die Allerh6chste Auszeichnung des meiner Leitung unterstellten Museums ftir Osterreichische Volkskunde durch die Allerhlichste Verleihung der Bezeichnung,k aiserlichkonigliqch;sowie die seit 1. September vorigen Jahres eingeraumte Moglichkeit, meine KrAfte neben meinem UniversitUtsberuf und meinen wissenschaftlichen Arbeiten ausscllieflich diesem Institut zu widmen, sind, wie ich hoffen darf zeigen zu kOnnen, demselben im abgelaufenen Jahre sofort in wohltuendem und auffallendem MatBe zugute gekommen. Sowohl in der gesteigerten ZitTer der Museumseinnahmen wie in der mich mit grolier Genugtuung erftllenden glanzenden Zahl und Qialitit der Neuerwerbungen, wie endlich in der sehr merkbaren Steigerung der Agenden und Frequenz der Anstalt ist ein betricchtlicher AuTschwung unseres Museums festzustellen, der seine scllhnste Weihe durch den huldvollen Besuch Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigpten Herrn Protektors Erzlierzogs F r a n z Fe r d i n a nd am 16. November 1911 gefunden hat. Seine kaiserliclhe Hoheit Uberzeugte sichi in langwtihrender und grindlicher Besiehtigung voll hohem und gnidgem Iriteresse von den grofen, seit ibchstdessen letztem Besuch gemachten Fortsch,riLten und beLlagte nur die gtnzlich unzureichende und der Wurde der Sache nicht entsprechende raumliche Unterbringung der Sammlungen. Seine kaiserliche Hoheit hattc die Gnade, huldvollst zuzusagen, sich fur eine anderweitige entsprechende Unteibringung des Museums einsetzen zu wollen, und wir hoften von dieser huldvollen Inaussiclitstellung jene entscheidende Wandlung in den iauferen Verhiltnissen unDeres Museums, welche dasselbe mit einem $iShlage als eine der sympathischesten Sehenswitrdigkeiten der Hauptutnd tBesidenzstadt erkennen lassen wird. Der auszeicllnende Besuch, welchen Seine Maeestat K nig F e r d i n a nd von Bulgarien am Pfingstmontag 1911 abstattete, darf in gleichem Sinne als Unterpfand des hohen Interesses angesehen werden, welches unserem Museum durch: die Fulle und Eigenart seiner Sammlungen im Auslande wie im Inlande mehr und mehr zugewendet wird und in der lebhaften Steigerung seiner Beziehungen zu den verNwandten Instituten und OGesellschaften ganz Europas zpm Ausdruck kommt. So haben im.Berichtsiahre eine grof1ere Zahl von Gesellschaften und Museen in Ruttland, Skandinavien, Frankreich, Deutschland, Portugal, den Balkanlandern sich mit unserem Museum in dauernde Verbindung gesetzt; ebenso hat upser Verkehr mit, den iniandischen verwandten Anstalten und Veieinen in hchst erwtinschter Art an Regsamikeit bedeutend zugenommen. Was die Vermehrung unserer Sammlungen betrifft, so verfolgte ich auch in diesem Jahre die beiden Hauptrichtungen unserer bisherigen Samrmelttatigkeit, indem einerseits aus jdem Kunst- und Antiquitatenhandel, so weit als es irgend mOglich war, alle f$ir unsere Sammlungen noch erwa.nschten Sttcke zur Ausfqllung noch bestehenderLilcken aufgekauft wurden, und indem andererseits durch direkte Aufsammlungstaftigkeit im Felde selbst jene Gebiete, die noch nicht genfigend klargestellt sind, von mir und Assis'tnten br. Aitur- H a b erland t sowie durch einlge. bewtihrte Helfei durchsucht wurden. Dazu kam nine neue Aufgabe, die wir uns inthbeeinstimmung mit detn Prasidium und Ausschufi aqrs ~wchtigen sachlichen (rttnden s:ellen imufilten. Es ist dies die Anlage einer fur vergleichende Studieql unerlailichen europaisceen Typensamml!ung, zu weleher der Anfang schon in den Vorjahren mit gelegentlicher Erwerbung lehrreicler Uhereinstimmungen oder Varianten aus nicht 6sterreichischen Volksgebieten gemacht worden war. Dank der.nunifizenten Widmung einer interessanten und reichhaltigen Sammlung bretonischer

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Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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Folklore -- Periodicals.
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