Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
Literatur der 6sterreichischen Volkskunde. 3. Dr. 6. Zibrt: Staroceske Porucenstvi patriarch dvanacti, s y n J a k ob o v c h. Testamenta XII patriarcharum. (Die altbohmiscbet: Teslatente der zwOlf Patriarchen, der SOhne Jakobs.) Casopis Ceskeho Musea, 1912, I, 81 S. Der Verfasser hat bereits zahlreiche Bacher aus der tschechiscben Volkslektilre vergangener Jahrhunderte auf ihre literarische Herkunft und ihre kulturgeschichtlichen Unterlagen bin untersucht. Auch das Studium der Kulturstromungen, welche diese Erscheinungen auf den Boden der Heimat fuhrten, und die Untersuchung, wie sich dieselben da zu ihrer selbstaindigen Eigenart entwickelten, gewann dem Verfasser grofies Interesse ab. Neben Markolfs Schelmenslficken sind die Testamente zu den altesten Lesestoffen der alten Tschechen zu reihen. Die Kulturverhaltnisse berlhren darin am meisten die Ermahnungen der Patriarchen an ihre Sohne mit dem Spiegel der Tugenden und Laster, mit der Darstellung deren seligen und unseligen Folgen. J o s e B a u. 4. Das Bauernhaus in Kroatien. (Kroatische Bauformen.) Herausgegeben vom kroatischen Ingenieur- und Architektenverein in Zagreb (Agram). Text mit 33 Abbilduwgen. Hiezu ein Atlas mit 50 Foliotafeln. Verlag des kroatischen Ingenieur- und Architektenvereines und von Gerhard Kahtmann in Dresden 1911. Die zuerst erschienenen 50 Tafeln wurden in der,Zeitschrift fur osterreicbieche Volkskunde" bereits X, S. 164, XII, S. 46 und XVI, S. 119 besprochen und es wurde dort bemerkt, dafi das Werk im Verhiltnis zu dtm kleinen Land sowohl dem Inhalt als auch der Ausstattung nach gelungen ist. Besiedlungsart und' Wohnhausform sind in Kroatien durch den Druck der tirkischen Herrschaft und die EinflOsse der Militlrverwaltung im schlecbten und guten Sinn im grofiten Teil des Landes stark geiindert worden, weshalb die Verhaltnisse gegen andere stdslawische Lander sehir verschieden und wenig ursprfinglich sind, da sie meist dem 18. Jahrhundert angehbren. Die D6ifer sind in den ebenen Teilen planmAflig angelegt, das Wohnhaus hat dort Stube und Kache, wenn auch in manchen Gegenden die Rauchstuben, besonders in den westlichen Gebirgsgegenden, kaum noch verschwunden sind. Das Werk beruht auf sehr za:lreichen sorgfaltigen Autnahmen und Beobachtungen in vielen Teilen des Landes. Wenn von Seite der Voikskundeforscher ein weiteres Eingehen auf altere Hauser mit urspringlicher Einrichtung vermillt wird, so ist zu bedenken, dafi der Hauptzweck des Vereines war, sich mehr mit dem kunstvollen Erzeugnis einer nahen Vergangenheit zu befassen, um schOne kroatische Bauformen ffir Neubauten fest. zulegen, so lange sie noch vorhanden sind. Die ausfthrenden Kuinstler waren ibrigens, wenn auch anscheinend Bauern, doch wirklich ausgewahlte und tilchtig geubte Handwerker. Es ware interessart, fiber deren Verhfaltnisse etwas zu erfahren. Im Textbande finden sich an vielen 'Stellen Ausblicke auf andere.sldslawische Lander. Wir erhalten hier eine Darstellung der Gehofte, der Bauten und deren Ausfuhrungsart. Die durch die Hausgemeinschaft notigen Anlagen sind stats atlgefihrt. Schlieflich werden an der Hand der Plane die Zierformen behandelt, welche besonders im ostlichen Teil des Landes und stidlich von Agram am Aeuflern des Wohnhauses und auch des Speichers in Schnitzerei, Ausschneiden, Umschneiden und Bemalung in hohem Grade interessant sind. Stellenweise sind oie Holzflfchen fast vollstlndig damit bedeckt. Sie dilrften zum grofiten Teil aus dem vorigen Jahrhundert etwa his 1865 stammen und verschwinden nun rasch. Interessant ist das Vorkommen der Rolfkopfe an der Kreuzung der Giebelleisten. Die Mitarbeiter sind im Textband genannt. Das gr5ote Verdienst am Zustandekommen gebUhrt Herrn Architekten J. Holjac, e'nem Horer der Wiener Akademie der bildenden Kuinste unter dem Dombaumeister F. B. v. Schmidt, gegenwartigem Buirgermeister der kroatischen Landeshauptstadt, der in fachlicher und finanzieller Altcksicht das Unternehmen stets aufrechtzuerhalten wuite. Erwahnung hatten woll noch einige andere Personen verdient, so Professor Kramberger und Dr. v. Krsnjavi, welche schon 1881, beziehungsweise 1883 in dieser Richtung arbeiteten und das Interesse dafair wachriefen, sowie Professor H. v. Eckhel, welcher kurz darauf die Hauptzierelemente des kroatischen Hauses verOffentlichte.. A n t o n Da ch l er.
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- Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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- Wien.
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- Folklore -- Periodicals.
- Folklore -- Periodicals. -- Austria
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