Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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44 Goldstern. Von auflen her ist auch die Sag-e vom Verjuingfungsversuch Twardowskis eingedrungen. Verjuingung beschilftigt iiberhaupt vielfach die Volksmedizin, wie die Altweibermifihlen, die Verju-ngungsbWider, Tralinke und Salben es beweisen. Ein soicher 'Verjiingungsversuch ist bereits bei den Griechen bekannt. K~5nigr Pelias will sich einer energisehen Verjuingungskur unterziehen, vorher wanscht er aber das Experiment an einem. Bock ausftihfren zu lassen. Dieses Motiv ist auf einer archaischen Vase behandelt:, Der greise Kt~nig Pelias und dessen Tochter Medea sind Zeugen des wunderbaren Vorganges, wie der verjungte Bock aus dem. Kessel springt.') Die Pelias-Sage hat jedoch mit der Twardowsk i-Sage keinerici Berfthrungrspunkte. Als eine Vorlage fu~r dieselbe klaSlt sich die mittelalterliche Sage iiber den Zauberer Vergil mit gewisser Sicherheit annehmen, da sie ja auch die alIteste ist, die so eingehend einen Verjiingungsversuch behandelt. Die recht auffallende Ahnlichkeit der Verj~u'ijriungsversuche beider Helden veranlailte mich, die Vergil-Sage hier etw'as ausf~hrnlicher mitzuteilen. Dieselbe liefert auch einen wertvollen Beleg fair die gegenseitige Beeinflussung der Sagen im, Laufe ihrer. Entwicklung. Die Vergil-Sage, die in Scheibles ))Kloster(( enthalten ist,2) berichtet etwa folg-endermailen: Vergail erbat sich vom Kaiser, fulr den er viele wunderbare Ding-e vollbracht hatte, drei Wochen Urlaub und reiste mit seinem treuesten Knecht nach seiner Burg, deren Eingang~ durch schiagende Flegel versperrt wurde. Vergil zeigte dem Knecht an jeder Seite des Einganges eine Schraube. Sobald diese gedreht wurden, standen die F'legel still und beide konnten dann durch das Tor in die Burg gelangen. Diese wurde nun fest verschiossen und der Zauberer stieg mit seinem Diener in einen Keller, wo ))eine scho5ne, immer brennende Lampe hienge(. ))Hier((, sag-te Vergil zu seinem, Knecht, ))sieh, in dieser Tonne, die da steht, solist Du mich einsalzen: Du solist meinen ganzen Leib in Stiicke hauen und mein Haupt in vier Teile teilen, diese zuerst in die Tonne legen, die anderen StUcke darauf und mein Hlerz in die Mitte. Dann setze die Tonne so unter die Lampe, daiS das 01 Tag und Nacht hineintrilufle und neun Tage lang komme jeden Tag, einmal die Lampe zu fUllen und unterlaBl es ja nicht. Danach werde ich wieder aufstehen und emn Ringling sein und noch lange leben.(( Der Knecht striiubte sich, diese schreckliche Aufgabe zu erfiillen, muflte aber sehliefflich alles, was ihm, befohlen wurde, ausfifihren. Darauf verlielS er die Burg, drehte die Schrauben am Eingang und die Flegel gerieten wieder in Bewegung. Sieben Tage lang hatte bereits der 1) Vergleichende Volksmedizin. Dr. O~- v. Howorka und Dr. A. Kronfold, II. Abteilung, S. 432. 2)J. Scheibles:,Kloster ILK1, S.4152 if.,
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- Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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- Wien.
- Subject terms
- Folklore -- Periodicals.
- Folklore -- Periodicals. -- Austria
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