Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.

Totenbretter aus Sidtirol. 27 es sonst moglich, da3 ein so freundlicher Ort wie Vigo so verwahrlosen kann? Und doch k6nnte man sich unser D6rfchen nicht gut ohne die alten, baufailligen Hauser, ohne die halbzerkratzten, durch Wind und Wetter undeutlich gewordenen Malereien denken, die in all ihrer Zerst6rung doch wieder im Gesamtbilde sch6n wirken. Zum Schlusse erlaube ich mir, Herrn Professor Dr. Michael Raberlandt fur die freundliche Anregung zu dieser Arbeit meinen Dank auszusprechen. Totenbretter aus SUdtirol. Von Dr. Oswald Menghin, Wien. (Mit 1 Fundkarte.) I. ))Bei dem engen Zusammenhang, der zwischen den Tirolern und Bayern besteht, wie dieser nicht nur in der Geschichte, sondern ganz besonders auch durch die Mundart nachgewiesen ist, werden wir voraussetzen miissen, daB auch in Tirol die Sitte der Leichenoder Totenbretter einstmals in weitem Umfang bestand,( sagt Friedrich Stolz in seinem ))Nachtrag zu dem Aufsatze,Uber die Leiehenbretter im Mittelpinzgau'.c 1) Bisher konnte man allerdings fur Tirol nur einige Belege aus dem n6rdlichsten Grenzgebiet gegen Bayern beibringen, die noch dazu dem schwabischsprechenden Teil des Landes angeh6ren (siehe Karte). Zu dem, was W. H ein 2) und Fr. Stolz3) an positiven und negativen Forschungsresultaten noch weiter zusammengetragen haben, mochte ich nur noch beifiigen, daBl auch L. v. H rmann4) schon sehr friih auf den Reichtum an Totenbrettern in dem Sumpfgebiet zwischen Lermoos und Ehrwald mit folgenden Worten aufmerksam gemacht hat: )Als Erganzung zum Abschnitt fiber die,Leichenbretter' ware noch anzufiihren, dalB das Ehrwalder Moos im Bezirk Reutte mit solchen Erinnerungsbrettern ganz iibersat ist.( Neuestens spricht der Miinchner Hans Schnetzer iiber )Das Totenbrett 5) und bietet, wo er fiber die Verbreitung der Totenbretter in Osterreich handelt,6) ein bemerkenswertes Detail. ))Hier treffen wir,( schreibt er, )Denkmalsbretter im Bezirk Reutte (Tirol), und zwar in den Gemeinden Ehenbichl,7) Pflach, Hinterbiihel,8) Wengle (Mitteilungen des Landesbaufiihrers Josef 1),Zeitschr. f. osterr. Volkskunde", IX, 1903, S. 238. 2),Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft', XXIV, 1894, S. 211. 3) L. c. und,Zeitschr. f. 6sterr. Volkskunde", XII, 1906, S. 119, Anm. 4) Grabschriften und Marterin, II, 1891, S. 9. 5) Deutsche Gaue, XI, 1910, S. 243. v) L. c., S. 252. 7) Bei S c h n e t z e r irrtdimlich Ehrenbuhel. 8) Hinterbthel gehsrt zur Gemeinde Wangle.

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Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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