Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.

Eine Banernhochzeit im nieder6sterreiclischleu Wechselgebiete. 13 beutel den Musikanten ein Trinkgeld, meist fiinf Kronen. Oft ist der Beutel auch stark mit RuB gefiillt und dergleichen. Nach dem dritten Tanz miissen die Maschkara in aller Eile das Weite suchen, sonst werden sie hinausgepriigelt. Hierauf folgt wieder freie Unterhaltung mit Gesang und Tanz. Etwa eine Stunde vor Mitternacht kommen die dritten ))Richd((, ))is Mitinachde'ssn(( (das Mitternachtsessen). Das Rindfleich, welches vom dritten Gange iibrig geblieben ist, kommt nun als ))ssaus Rindflaisch( auf den Tisch. (Saures Rindfleisch. Gesottenes Fleisch mit brauner Sauce, ahnlich einem ))Lungenbraten((.) l)anach konmmt ))SchmAlzkhoU mit ssiassn S&ladse (Schmalzkoch fetter Griesschmarrn, mit siiiem Salat = gedorrten Zwetschken1]) und zum Schlul ))Bra"dn mid ssaun Salad( (Braten mit saurem Salat =Erdapfelsalat). Wahrend der Braten aufgetragen wird, kommt der beste Redner und SpaBvogel unter den Musikern mit einer Blechtasse, worauf er eine mit Wein geftllte Literflasche und zwei Trinkglaser tragt. Das eine Glas ist leer und steht richtig, auf dem Boden, das zweite ist verkehrt, mit dem Boden nach aufwarts und mit Wrein gefiillt. (Dieses Glas wird vorher angefiillt, dann die Tasse verkehrt daraufgegeben und nun beides umgedreht.) Mit der Tasse geht er zur Braut und ersucht sie zu trinken, wobei er um ein Trinkgeld fur die Musikanten bittet. Er verlangt dies aber nicht so ohneweiters. Er spricht von einem Trinkgeld gar nichts, sondern ersucht die Braut fir etwas ganz anderes, erdichtetes, um eine Gabe. Da erzahlt er nun ein Fabel-Geschichtchen, ein Marchen, das er sich schon friiher ausdenken mul3te und das natiirlich um so besser ausfallt, je witziger er veranlagt ist. (Es treten da oft die besten und komischesten bauerlichen Einfalle zutage.) So erzahlt er zum Beispiel:2) 1),I(s).SchmAizkhou deaf a nid schpea (trocken) sain! Whn.oam Pfiitn (Aus: d'Feitn) aarind iwa 'n Fouds, afdis's guad!' 2) Zum Verstandnis des Folgenden ist eine Veranschaulichung der Ortsverhaltnisse notwendig. Die Rotte Hollabrunn, wo der Musiker zu Hause ist, liegt auf dem,HollabrunnerRiegl", einem Berg bei Feistritz a. Wechsel, das im Tale liegt. Von Feistritz nach Hollabrunn geht man ungefahr eine Stunde, von dortselbst nach Feistritz eine halbe Slunde. Von Feistritz nach Kirchberg a. Wechsel oder umgekehrt ist es eine schwache Gehstunde. =5^ HiLPBRVNrw JE — KJR( H H -R C HIRCHBE.R. -...-. a _ ____ __i _ _ _____z *7 7 r; '^:"-'.:*':..':-'"^.l: 'n ' ^ i F"~ ~ - '% 'd"-," ",.,:

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Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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Publication
Wien.
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Folklore -- Periodicals.
Folklore -- Periodicals. -- Austria

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